Rennstrecke: Saisons 2003/2004

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Übersicht Rennstrecke

Die ersten zwei Saisons auf der Rennstrecke. Darauf gekommen durch einen Post im TL Forum von Richie und dann vom Virus angesteckt. Ich fahre ausschliesslich mit Instruktor, was mit der wenigen Erfahrung sicher Sinn macht. Das Motorrad ist erst vollständig serienmässig, auf 2004 hin wird der hintere Stossdämpfer ersetzt.

Anneau du Rhin, 1./2. Mai 2003, Speer Racing

Meine ersten zwei Tage auf der Rennstrecke. Die TL ist absolut Serienmässig, die Bereifung viel zu hart: Vorne Michelin Pilot Road, hinten Michelin Macadam 100X. Oder in Richies Worten: Vorne Holz- und hinten Mahagoni Reifen.

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Sportfoto Trescher Diverse Fotos

Dennoch macht das ganze einen höllischen Spass. Und um einzusteigen braucht man schliesslich nicht ein Profigerät und klebrige Reifen! Die Mamuts, also die Gruppe mit der ich mich angemeldet habe, erweist sich als sehr nette Gruppe, auch wenn sie mein Deutsch zeitweise überhaupt nicht verstehen wollen :-) Am zweiten Tag bringe ich die TL und die Bereifung bereits an ihre Grenzen. Das Heck pendelt unheimlich beim Beschleunigen, die Druckstufe ganz schliessen bringt nur sehr kurzzeitig Besserung und macht die Maschine dafür im kalten Zustand unfahrbar. Die Reifen dürften mehr Grip bieten. Ich reise zufrieden und um einige Erfahrungen reicher ab. Wilbers Dämpfer und andere Reifen stehen ganz zuoberst auf der Einkaufsliste. Ach ja, und der Spritzschutz am Hinterrad fiel algemein in Ungnade: "Das sieht ja schrecklich aus"...


Anneau du Rhin, 19./20. Mai 2004, Speer Racing

Wieder mit den Mamuts gemeldet, habe ich dieses Jahr die TL etwas aufgerüstet. Der Wilbers Dämpfer hat sich bereits auf der Strasse bestens bewährt, die BOS Töpfe erreichen 98dB von 98 erlaubten dB. Sonstige Neuerungen sind die BT014 Reifen und die leicht durchgesteckte Gabel. Oder kurz ausgedrückt: Ein neues Motorrad!
Die Verbesserungen sind auch auf der Rennstrecke frappant: Die TL ist nicht mehr zu vergleichen mit dem letzten Jahr. Sie lässt sich jetzt zielgenau in die Kurve hinein lenken und kurz nach dem Scheitelpunkt kann man das Gas bereits voll aufmachen. So macht das Spass!!!! Ich steige in die 3. schnellste Instruktoren Gruppe auf. Die Fussrasten werden angekratzt und ich muss mich im Hangoff üben. Den freien Turn am Ende des Tages kann ich fast nicht mehr erwarten.
Am nächsten Tag will ich eigentlilch in die 2. schnellste Gruppe, aber mangels Platz komme ich zur schnellsten Gruppe. Allerdings kann ich dort nur mit grösster Mühe folgen und wechsle bereits im nächsten Turn in die 3. schnellste Gruppe zurück. Lieber zu langsam unterwegs und etwas am Fahrstil verbessern als auf die harte Tour (Sturz) lernen! In der grünen Gruppe verfolgt mich der SP-1 Fahrer wie ein Schatten, allerdings mit Respektabstand. Das hat den ganzen Tag über Spass gemacht!!! Der rechte Knieschleifer wird bald angeschliffen, der linke ganz am ende des Tages. Wiederum ist der freie Turn am ende der Höhepunkt. Da ist noch die Story wo ich Tine samt Instruktorin ein bisschen frech (im Zikzak) überhole. Ich weiss nicht warum, aber irgendwie trete ich da immer ins Fettnäpfchen. Am ende bin ich zufrieden einige Leute aus der schnellsten Gruppe eingeholt zu haben und verbrenne mir beim aufpumpen des Vorderreifens die Finger an den vorderen Bremsscheiben :-o Jaja, die werden warm wenn man mal richtig bremst.

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Wieder um viele Erfahrungen reicher und mit einem zwei Wochen anhaltenden Grinsen fahre ich nach hause. Die zwei Tage waren absolut der Hammer!! Auf der Einkaufsliste stehen Stahlflex Bremsleitungen. Und bald ein neuer BT014, der hintere hat nämlich ziemlich gelitten an den Flanken!


Hockenheim GP Kurs, 1. September 2004, Speer Racing

Auf Anregung von Tom von den Mamuts melde ich mich bei Speer für Hockenheim an. Die Anreise mit den Yoshimura Töpfen (die ich im TL Forum verkauft hatte) im Tramper zieht sich ziemlich in die Länge, es hat sehr viel Verkehr und mit dem vollen Tramper wird es mit mehr als 180km/h ungemütlich. In Hockenheim angekommen bin ich doch fast der erste der Gruppe. Armin hat schon die Box bezogen, Tische aufgestellt und etwas zu Essen mitgebracht. Super!! Als erstes lasse ich bei Speer das Motorrad abnehmen. 98dB mit einem Schmunzeln. Der Abend wird lustig, es erscheinen noch einzelne TL Fahrer aus der Umgebung zum bräteln in unserer Box. Übernachtet wird in der Box gleich neben Tine's Maschine auf einem Liegestuhl im Schlafsack. Ich schlafe göttlich, höre von den morgendlichen 2-Takt Stinkmorchel-Drehorgien nichts.
Das Briefing ist gleich wie in AdR, mit dem Unterschied dass es hier in Hockenheim viiiiiiiiiel mehr Leute hat. Wenn das nur gut kommt! Ich bin bei der 3. Gruppe eingeteilt, hätte eigentlich lieber in die 2. schnellste gewollt. Alle Gruppen sind überfüllt. Auch die Strecke ist es: Man steckt meistens im Stau fest, wir hängen manchmal rundenlang hinter langsamen Gruppen fest. Der Instruktor kann nicht ganz überzeugen: Fährt die erste Runde wie ein Idiot (die Gruppe mit kalten Reifen hinterherschwuchtelnd) und läuft dann ende 2. Runde bereits auf die langsamste Gruppe auf. Auf Nachfrage ob man nicht die erste Runde etwas gemütlicher angehen könne meint er "Was, du hast keine Reifenwärmer??". Nein, hab ich nicht. Eine Schrecksekunde habe vor dem Mittag in der Mercedes Kurve, einer scharfen links im 2. Gang: Ich will zackig einlenken, dabei verliert der Vorderreifen den Grip. Ich schlittere über die Strecke bis ich mit Einsatz des linken Knieschleifers die Maschine gerade noch fangen kann. Hoppla, das war knapp!
Mittagspause gibt es keine, man fährt durch. Zumindest hat es da bei den Turns am Mittag etwas weniger Leute und der Spass kehrt zurück. Zwei Turns mit sehr viel Fahrspass, wir sind auch recht zügig unterwegs. Am Nachmittag dann wieder viel Verkehr, wir verlieren die Hälfte unserer Gruppe, Chaos total. Ich war zum Glück hinter dem Instruktor und wurde nicht wie andere um ein Haar abgeschossen.
Die Laune steigt, als bekannt wird, dass die letzten zwei Turns freies fahren sein werden! Jupi! Das wird dann auch der beste Teil des ganzen Tages. Die TL mal in der Parabolica voll ausfahren, bis auf fast 260km/h beschleunigen um dann wieder voll in die Eisen zu gehen bei der Haarnadel. Das war ein Heidenspass. Meine Sonnenbrille mochte das Anbremsen der Haarnadel nicht und ist jeweils vorne an das Helmvisier geknallt. Irgendwo im Kurvengeschlängel danach konnte ich dann jeweils die Brille wieder richten, wenn ich von langsamen Gruppen aufgehalten wurde :-)
Der Spass war so riesig, dass ich nicht bemerkte dass der Sprit zu ende ging. Somit stand ich dann beim letzten Turn in der Warteschlange, als die Benzinlampe an ging. "Reicht normalerweise noch 50km weit" dachte ich. Auf der Aufwärmrunde rechnete ich aus, dass mit 10l Verbrauch wohl nur noch 5-6 Runden drin wären. Und so kam es wie es kommen musste: In der 6. Runde ging in der Parabolica der Zähler nicht von 210 auf 220km/h sondern auf 200 zurück. Taaaaanken! Von der Boxenausfahrt war ich da noch 2/3 Runden entfernt. Der Instruktor hinter mir hat sich sicher gar nicht gefragt, warum die TL wie wild herumspringt (stottert) und auf der Geraden gar nicht mehr auf Touren kommt. Er blieb vorsichtigerweise hinter mir und zog erst vorbei, als ich Eingangs Motodrom die Hand hob. Ich konnte mit der TL noch haargenau bis zur Tankstelle fahren, dann war ende Feuer! Also den netten Tankwart "1x volltanken" gebeten und zu Fuss zurück in die Box das Portemonnaie holen. Das hat alles etwas gedauert und als ich mit der TL zurück in die Box kam hatten die Mamuts schon fast eine Vermisstanzeige aufgegeben :-)

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Fotos von Wilhelm etc

Am Abend gings zu Tine nach hause wo der Tag bei Pizza/Döner und Bier fröhlich abgeschlossen wurde. Dort durfte ich auch übernachten. Am nächsten Morgen gings jetzt mit leerem Tramper Richtung Schweiz. Bei Frankfurt eine kurze Schrecksekunde: Ich war am lesen der Wälder von Verkehrsschildern als der Lieferwagen direkt vor mir eine Vollbremsung machte. Ich trat meinerseits mit aller Gewalt auf die Bremse, was der kalte Vorderreifen mit Pfeifen und Rauchen quittierte. Es hat gereicht und die Fahrt ging bald weiter. Die Strecke zog sich auch mit zügiger Fahrweise ziemlich dahin. Nach dem Mittag war ich zuhause, wo ich feststellen musste dass die Kette der TL nächstens auseinander fällt :-o
Einkaufsliste: Neuer Helm mit getöntem Visier und neuer Kettensatz!

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