Rennstrecke: Saison 2007

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Ende 2006 hatte ich mich entschieden, einen eigenes Auto zu kaufen. In der Umgebung fand ich einen gebrauchten Mercedes Vito 110CDi, der mir ideal erschien um ein Motorrad zu transportieren. Danach habe ich rasch eine zweite TL1000S gefunden, die dann über Winter zu einem Rennmotorrad hergerichtet wurde. Die vormals auch für die Rennstrecke verwendete gelbe TL wurde wieder für die Strasse hergerichtet.
Das Saisonziel war die Teilnahme an beiden Läufen zum TL1000 Cup. Dass ich den Cup gleich für mich entscheiden konnte, war ein bisschen Glück und natürlich der Höhepunkt der Saison.

Übersicht


Anneau du Rhin, 6.-8.4.2007, Dannhoff Motorsport

Im Winter hatte ich mir eine 2. TL1000S gekauft und diese als Rennmaschine neu aufgebaut. Weil da einige Ungereimtheiten zu tage gekommen waren, wollte ich die Maschine zuerst auf dem nahe gelegenen AdR testen. Der Plan war, beide Maschinen mitzunehmen, damit ich bei allfälligen Ausfällen der Renn TL dennoch fahren kann. Dies hat sich als gute Idee erwiesen...
Vom TL Forum haben sich Gunna, Wolfgang, Terni und Corsin angemeldet. Desweiteren sind die Kollegen aus Mainz auch dabei: Tom, Klaus, Sven Schmidt und ein paar weitere.

Karfreitag, 6.4.07
Früh morgens, die Scheiben sind dick gefroren, Eiskratzen! Die ersten km waren echt absolute Scheisse, musste alle 500m anhalten und die Scheibe wieder frei reiben, lief immer wieder an. Als ich es endlich bis auf die Autobahn geschafft hatte, hab ich dann begriffen dass der Temperaturknopf abgefallen war. Sprich: Die Heizung war auf "ganz kalt" blockiert. Oder im Klartext: Ich hatte keine Heizung. Bis zur Grenze hab ich noch mit dem Gedanken gespielt einen Reparaturversuch zu unternehmen. Ab Grenze hab ich dann auf eilige Fahrweise umgeschaltet, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen weil ich langsam aber sicher durchgefroren war trotz winddichter Faserpelzjacke und Faserpelzmütze. In AdR angekommen reihe ich mich gleich hinter Klaus (FO) und den Kollegen aus Mainz ein und steige möglichst schnell aus um an die Wärmende Sonne zu gelangen. Auch die TL Fahrer sind schon da. Angie hat Mitleid und leiht mir eine zweite Jacke, damit ich nicht noch ganz erfriere.
Anmeldung und Fahrerbesprechung sind Formsache. Neu ist, dass man ende Turn mit karierter Flagge abgewunken wird und nicht mehr mit rot.
Der erste grosse Kampf am morgen ist die neue einteilige Kombi anzukriegen. Angie&Co helfen. Nummer zwei springt brav an und wir gehen zusammen auf den ersten Turn. Es sind Pirelli Diablo Corsa drauf, die halt noch drauf waren. Dass irgendwas nicht stimmt merke ich schon in der ersten Kurve, hinten ist überhaupt kein Vertrauen vorhanden. Ich fahre nach der ersten Runde gleich wieder raus und checke ob nichts von der Aufhängung abgefallen ist. Nichts. Also Druckstufe am Ohlins ganz zu, Zugstufe auch noch fünf Clicks zu. Fährt sich noch beschissener. Pendelt wie eine Pendeluhr und das Heck sackt beim Beschleunigen ein. Ich seuche mich noch ein bisschen durch, aber die Maschine ist 100% unfahrbar.
Danach quervergleichen in der Box. Gunna und Terni haben auch ein Ohlins verbaut. Terni die neue Version, Gunna die exakt gleiche Version wie meins. Resultat: Meinem Ohlins fehlt die Druckstufe. Reagiert nicht auf Verstellung und ist extrem weich. Zugstufe reagiert normal. Das ganze wär nach der Vorgeschichte der Maschine nicht weiter verwunderlich. Aber ich hatte ja vorausschauend das Ohlins überholen lassen. Nur leider hatte der Fahrwerkstyp an dem Tag wohl die Brille nicht an :-( Sein Telefonbeantworter hat daraufhin ein paar Fluchwörter speichern müssen.
Danach den Entscheid gefällt, das Wilbers von der als Reserve mitgebrachten Strassenmaschine auszubauen und in Nummer zwei einzubauen, damit ich zumindest noch den Rest der Renn TL testen kann. Also Ohlins an der einen Maschine raus, Wilbers an der anderen raus, Hilfsfeder vom Wilbers runter, Wilbers rein. 2h später war dies erledigt.
Mein zweiter Turn beginnt also um 12:00. Wieder mit den Pirelli Diablo Corsas raus. Dämpfung hab ich jetzt, fahrbar ist die Maschine nun. Der Reifen ist allerdings nicht gerade vertrauenserweckend, in starker Schräglage irgendwie kippelig und extrem nervös auf der Bremse. Also in der Mittagspause die schwarzen Felgen mit den gebrauchten Supercorsa Pro SC montiert und bei der Gelegenheit die jämmerlich verbrannten und sich in Einzelteile auflösenden EBC HH Beläge durch etwas vernünftiges ersetzt (AP Carbon, danke Wolfgang). Ich überhöre ein, zwei blöde Sprüche wie "was, du schraubst schon wieder?".
14:00 mein dritter Turn. Whow, so macht das Spass, endlich Vertrauen. Jetzt fühlt sich die Maschine schon fast so an, wie meine erste TL. Mankos: Auf der Geraden vibriert der Lenker ab ca. 200km/h unangenehm stark, beim Bremsen ist das Heck immer noch ein wenig nervös. Schalthebel ist zu hoch (runterschalten zu anstrengend).
Gegen die Vibrationen werden anstelle der superleichten Kunststoff Lenkerenden wieder die bleischweren Originale montiert. Druckstufe an der Gabel noch leicht zu, und die Nervösität beim Bremsen wird besser. Schalthebel ein bisschen abgesenkt.
Ab dem Turn um 15:00 Uhr fühle ich mich wieder zuhause. Ah, so gut! Die TL fährt zielgenau, man kann mit viel Schwung in die Kurven fahren und hart rausbeschleunigen. Mein altes Fahrwerk halt :) Der Motor läuft sehr gut, auf der Geraden gehen nur die ganz grossen Vierzylinder vorbei. Vor der Mutkurve lügt der Tacho etwa 260km/h (mit 16/39). Erfreulich: Das Getriebe ist um einiges genauer als das von meiner Strassenmaschine. Schalten geht super. Einziger Wehrmutstropfen: Tom auf der R1 kann ich nicht folgen. Der ist schneller. Aber Klaus konnte ich einmal überholen, ganz unspektakulär auf der Geraden, aber egal es tat gut :-)
Abends war ich hundemüde. So müde, dass ich beim einparken der Rennmaschine glatt meinen Helm neben Dannhoffs Bus vergessen hab. Der wurde freundlicherweise für mich über Nacht in Sicherheit eingelagert. Die Strassenmaschine wurde wieder in den Vito geladen und ganz gut angebunden damit sie so ohne Dämfung nicht davonspringt.
Der Abend mit den Kollegen aus Mainz wurde ganz lustig. Immer wenn Tom wieder wild gestikulierend von Linien im Flicflac erzählte brachten alle ihre Getränke in Sicherheit. Lange hielt ich allerdings nicht mehr durch, ich war auch wegen der Pollenallergie total geschafft (die Allergie war dieses Jahr wegen dem trockenen Frühling besonders schlimm).

Samstag
Morgens wieder früh an der Strecke, wieder gefroren.
Die Turns am morgen verliefen alle problemlos. Ein bisschen mit Wolfgang, Gunna und Terni gefahren. Ich stelle fest dass ich Wolfgang nicht ganz folgen kann, meine TL aber schneller als die von Terni läuft. Gunna schaut mir die Linie ausgangs Schikane ab und ist ab dem Zeitpunkt auch wieder schnell :-)
Mittagspause verlängere ich um eine Stunde. Ich hab nach dem Essen immer wahnsinnig mühe - jetzt mit den Pollen sogar doppelt. Erst in den drei letzten Turns taue ich jeweils wieder auf und kann wieder locker fahren. Gegen abend lassen bei Wolfgang die Reifen merklich nach. Ich denke er fährt an die Box und gehe innen vorbei. Aber er ging nicht an die Box. Ganz gegen Abend hab ich dann nochmal den Notausgang bei der Applauskurve getestet. Eigentlich ein langweiliger Tag, ich hab ja gar nichts geschraubt...
Feststellung: Nummer zwei pendelt auf der Geraden und in schnellen Kurven leicht aber stetig.
Alle aus dem TL Forum reisen ab, Klaus fährt am SO nicht mehr Rennstrecke. Werd ich morgen alleine die Fahne hoch halten müssen.
Abends wiederum im altbewährten Hotel La Cle des Champs in Biesheim mit den Mainzer Kollegen. In einer schraub-Aktion mit leckerem Bier wird Klaus' TL strassentauglich gemacht.

Sonntag
Es ist noch kälter. Aber diesmal nicht nur im Vito. Bis ca 11:00 ist es bedeckt und deutlich kühler als an den Tagen zuvor.
Unter diesen Bedingungen segnen die Supercorsa Pro ruck zuck das zeitliche. Rechte Seite ist weg und es beginnt zu schwanken beim Beschleunigen. Der Plan, die Reifen noch bis Mittag auszufahren klappt nicht. Also beim lokalen Reifenspezi den mitgebrachten fast neuen Supercorsa Pro SC1 vorne und einen Slick hinten aufziehen lassen und ganz professionell ohne eine Session zu verpassen und ohne mit kalten Reifen loszufahren gewechselt. Ha, das hat super geklappt! Ab 11:00 war die TL wieder richtig bereift und ich konnte wieder angreifen. Dabei fiel mir diese weisse Honda auf, die genau meine Linie fuhr aber einen Tick schneller war. Mein Augenmerk lag dabei, mich in den ganz schnellen Passagen, also Flicflac und Mutkurve, zu verbessern. Das gelang, es wurden noch zwei wirklich ansprechende Turns. Der Fahrer auf der brandneuen, weissen 600er Honda ist übrigens quasi mein Nachbar, hat die Werkstatt 200m von mir zuhause. Schon verrückt wie klein die Welt ist.

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Diverse Fotos

Mittags packte ich dann bereits zusammen. Ich wollte sowieso früher gehen, aber weil ich jeweils erst ab 15:00 wieder auf touren kam erschien mir das als sinnlos noch den Nachmittag abzuwarten. So hatte ich immerhin den halben Tag Rückstand vom Samstag nachgeholt.

Fazit: Maschine lief ausser dem Öhlins sehr gut, Tests waren schlussendlich ein Erfolg. Die Birken Pollen hätten nicht sein müssen.

Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur
Morgens ca 10°
Nachmittags bis 25°
Nur Sonnenschein!
Reifen
Pirelli Diablo Corsa (190/50)
Pirelli Supercorsa Pro SC1/SC2 (190/55)
Pirelli Diablo Corsa schon etwas angestaubt (DOT04).
Gebrauchter Satz Pirelli Supercorsa Pro. Hinterreifen am Sonntag gegen Metzeler Slick K2 280 getauscht.
Luftdruck
Diablo Corsa: V: 2.3 H: 2.3
Supercorsa Pro: V: 2.1 H: 2.1
Luftdruck des hinteren Supercorsa Pro wegen kühlen Bedingungen leicht erhöht..
Bremsbeläge
AP Carbon . Sehr gut in allen Belangen. Brauchen allerdings kurze Aufwärmzeit.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2.5, Zugstufe 4. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 13, Lo 11, Zugstufe 14. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 14

Hinten: Wilbers Dämpfer mit LE 800 Feder.
Am Lenker aufgrund Vibrationen wieder originale (schwere) Lenkerenden montiert.

Übersetzung
16/39 530
Passt fast optimal. Zwischen zweiter Kurve und Waldkurve entweder 3. voll ausdrehen oder 1x schalten. Auf Gerade 6. nicht ganz ausgedreht, wobei das mit originaler Motor Konfiguration gannz OK ist (Spitzenleistung bei ca. 9500 U/min).
Benzinverbrauch
Ca 5l pro 30min Turn
Bleifrei 95.
Kilometer
516km
Zählerabweichung >10%

Dijon, 20.-22.4.2007, Rehm Racedays

Zusammen mit Ducati Bern hatte ich mich für dieses verlängerte Rennwochenende angemeldet. Dabei waren neben mir Koni, Gianni, Jean-Marc und Marco.

Freitag, 20.4.
Anreise im Vito. Abfahrt 04:55 zuhause, just vor den LKWs auf die Autobahn. Zu Koni nach Ostermundigen gefahren, Jean-Marc aufgeladen. 05:30 geht es los richtung Dijon. Anreise bis vor Dijon problemlos, dann 2x ziemlich verfahren. Ankunft ca. 10:00, in Box Nr 4 einquartiert.
Erster Turn hinter Marco losgefahren. Zuerst eine Runde ganz langsam. Oh mann ist das eine Holperpiste. Dann langsam gesteigert. Der Streckenverlauf ist ansich schnell erlernt, es hat aber ein paar total blinde Kurven die es in sich haben. Zudem sind einige Kurven sehr lang und schlecht einsehbar, das macht es schwierig eine Linie zu finden. Die Strecke ist anfangs recht komisch, man merkt gar nicht was man für Schräglagen fährt, besonders in den zahlreichen Kompressionen. Es hat nicht so viele Leute, angenehm zu fahren.
Nach dem Mittag geht es erstmals mit warten weiter. Vor 14:00 Uhr wollen wir raus, aber die Strecke ist offenbar voll. Reifenwärmer bleiben drauf. Der Turn wird dann prompt abgebrochen. Danach hat es reichlich platz :-) Marco und ich fahren Koni nach und gucken ihm ein paar interessante Linien ab. Konis 1098 schiesst gefährlich. Es chlepft und tätscht hinten dran. Marco macht plötzlich langsamer, im Nachhinein stellte sich raus dass sich ein abgefallener Ramair Kanal und der Lenkungsdämpfer verhakt hatten und er nicht mehr richtig lenken konnte. Ein recht ereignisreicher Turn, ich meinerseits bin auf der Suche nach einer Linie und den Bremspunkten.
Im späteren Nachmittag fahren Marco und ich noch einmal einen Turn, wo wir uns auf 1:34 (Marco) respektive 1:35 (ich) steigern. Erstaunlicherweise kann ich mit der TL der GSX-R 1000 K3 von Marco auf der langen Geraden praktisch folgen, wenn ich in der Ausfahrt der letzten Kurve nahe genug dran bin und einen guten Windschatten erwische. Wenn ich vorne bin, verbläst mich Marco dann allerdings wieder gnadenlos auf der Geraden. Jaja, Ausfahrt letzte Kurve braucht Mut, ist aber verdammt wichtig.
Abends noch den Seitenständer abgebaut, der in der ersten der Doppellinks jeweils unangenehm aufschlug. Die Kollegen fahren zu der Zeit nach Dijon zu einer Ducati Vertretung, um neue Zündkerzen für die 1098er von Koni zu besorgen.
Übernachtet im Hotel Castel Burgond in Daix.

Samstag, 21.4.
Morgens wegen unseren zwei Neulingen in der Gruppe recht früh auf, um festzustellen dass das Instruktorfahren-Briefing doch nicht so früh ist. Naja, bleibt genug Zeit um die Reifen vernünftig vorzuwärmen. Morgens zusammen mit Marco und Koni losgefahren. Koni fährt viel besser als gestern, kein Wunder jetzt wo die Duc mit neuen Zündkerzen auch regelmässig zündet. Aber es hat verdammt viel Verkehr, wir kommen nicht vom Fleck und verlieren einander nach kurzer zeit. Ich fahre dennoch einen langen 15 Runden Turn, bis kein Sprit mehr drin ist. 20min vor Ende des freien fahrens gehe ich noch einmal alleine raus. Der Turn wird aber gleich wieder mit roter Fahne abgebrochen. Ich fahre gleich wieder zur Boxenausfahrt. Die Reifen werden zwar ein bisschen kalt bis es wieder los geht, aber es geht immerhin noch mal los. Ich bin bei den vordersten dabei und hab dementsprechend freie Bahn. Spätbremsen üben ist angesagt. Auf der Geraden ist ca 150m vor der ersten Kurve dieses Werbebanner über die Strecke. Eigentlich sollte es reichen, erst dort aufzumachen und in die Eisen zu gehen. Ich versuche es... und es reicht nicht. Geradeaus in die "Auslaufzone" die allerdings eher einem Feldweg gleicht mit all dem Dreck und Kieselsteinen. Als ich endlich den ersten Gang gefunden hatte, gings wieder weiter. Auf den nächsten paar Metern ist mir reichlich Kies um die Ohren geflogen. Egal, jetzt wird weiter gefahren. Ich fahre noch ein paar ansprechende Runden, konzentriere mich fortan bei der ersten Kurve aber eher auf die Linie als auf spätbremsen...
11:30 ist mein Qualyfing, das dann 11:40 auch tatsächlich beginnt. Somit hab ich logischerweise zuviel Benzin an Bord, die Franzosen gehen schliesslich um 12:00 pünktlich in die Mittagspause. Jedenfalls ist die letzte Runde vor Mittag dann auch die schnellste, Rundenzeit 1:34.0 Das reicht für Startposition 10 oder 11 in meiner Klasse.
Nachmittags um 15:00 ist wieder freies fahren. Ich fahre noch ein paar kurze Turns, mache ein paar Versuche mit der Yosh Box. Mit +5% im H Bereich komme ich auf gut 280 nach Zähler auf der Start/Zielgeraden. Mit +10% bin ich nicht mal auf 270 gekommen. Also wieder zurück auf +5% gestellt. Der hintere Reifen (Racetec K280 Slick) lässt deutlich nach, kündigt dies aber sehr angenehm an. Die Bergaufpassagen in Schräglage setzen dem Hinterreifen stark zu. Der Vorderreifen (Supercorsa Pro SC1) sieht aber noch aus wie neu. Ich entscheide mich nicht den Satz Racetec Slicks zu montieren, den ich noch dabei hatte, sondern beim Reifendienst bloss den Hinterreifen gegen einen neuen Supercorsa Pro SC2 zu tauschen. Es wären auch Diablo Supercorsa verfügbar gewesen, aber die sind viel zu teuer. Heute Total ca 50 Runden gefahren.
Abends in Dijon gegessen. Die erste Einstellhalle war 5cm zu niedrig für den Vito. Wir haben es übrigens vor der Einfahrt bemerkt.

Sonntag, 22.4.
Morgens ist von 09:00 bis 10:30 freies fahren. Fahrwerk wird wenig weicher gestellt, damit die Wellen besser gebügelt werden. Ich fahre ca 09:15 raus. Der nette Kerl am Boxenausgang macht mich darauf aufmerksam, dass der Akku von meinem Transponder leer ist. Naja egal, muss ja erst den Hinterreifen ein bisschen einfahren. Da ich gestern offenbar noch eine Unmenge sprit in den Tank geschüttet hatte, fuhr ich doch noch ein bisschen länger um den Tank noch leer zu kriegen. Zurück in der Box sofort den Transponder getauscht, 2l getankt und noch mal 5 Runden gefahren. Es läuft gut, sehr gut sogar. Die Supercorsa sind meiner Meinung nach einen Tick handlicher als die Racetec Slicks und haben das gleiche Gripniveau. Nach gut 5 Runden hab ichs dann gesehen und der Tank ist nun auch ziemlich leer.
Mein Rennen (klassische Superbike Klasse) startet um 10:30. Renndauer 2 Einlaufrunden und 8 Rennrunden. Ich tanke 6l. Weil es Differenzen zwischen Rehm und den Rennstreckenbetreibern gibt, gilt das nicht als Rennen sondern als Gruppenfahren auf Zeit. Startaufstellung gibt es auch keine, was natürlich etwas Chaos ins Geschehen bringt. Ich reihe mich ungefähr an meiner Position ein, also unter den ersten 10, wobei mir da wohl noch ein paar durchgeschlüpft sind als die TL in der Boxengasse ein paar mal ausging. Dann ging es los auf zwei sehr flotte Aufwärmrunden. Schon in den Aufwärmrunden kann ich ein paar offensichtlich langsamere hinter mir lassen. Dann geht es richtig los. Wie der Teufel geht es hinter den Vierzylindern her. Meine ausgekundschafteten Überholpunkte funktionieren alle perfekt. Man muss nur ein bisschen frech sein, dann kommt man vorbei. Und wenn das nicht klappt, klappt immer noch ganz freches reinstechen in die Bergauf Haarnadel. Dort leistet eigentlich nur dieser knatternde Zweitakter-Spätbremser Widerstand, aber meine Linie ist noch enger und mitte Kurve bin ich dann doch vorne. Ungemütlich am Ausbremsen an der Haarnadel war eigentlich nur diese Welle innen an der Anbremszone, dort hob immer das Hinterrad ab. So nach zwei Runden hatte ich dann auch diese 750er überholt (ich kann mich nicht mehr erinnern wo, jedenfalls hat's Spass gemacht) und hatte fortan freie Bahn. Orientiert hab ich mich an zwei Leuten etwa 200m vor mir und hab stetig aufgeholt. Ca Rennmitte hat mir dann der vordere Supercorsa bei der zweiten Welle der ersten Kurve klar signalisiert, dass ich am Limit bin. Oha. Langsamer machen geht nicht, aber planen wir ein bisschen mehr Reserven ein. Das hat dann bis am schluss gut geklappt. Schlussendlich war ich 7. von 28 gestarteten. Persönliche schnellste Runde 1:32.45. Kann man glaub zufrieden sein, ungefähr 5s über der Tagesbestzeit (aller Klassen).

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Die Kollegen beschliessen, nach dem Mittag nicht mehr zu fahren. Eigentlich wär ich gern noch ein bisschen gefahren, aber der blöde Heuschnupfen macht eben doch müde und ohne die Boxenkollegen macht es eigentlich nur halb so viel Spass. Nach dem Mittag lade ich ein und fahre los. Genau 3.5h später war ich zuhause.

Fazit: TL und ich sind bereit für den TL Cup.

Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur
Ca 25°
Nur Sonnenschein, fühlt sich dank Wind nicht sehr warm an.
Reifen
Pirelli Supercorsa Pro SC1/SC2 (190/55)
Metzeler Racetec Slick K2 280 (190/55)
Angefangen mit Supercorsa Pro vorne und Racetec Slick hinten. Samstag Abend Hinterreifen gegen neuen Supercorsa Pro getauscht.
Luftdruck
Supercorsa Pro: V: 2.1 H: 2.0
Luftdruck hinten je nach Temperatur ein bisschen erhöht.
Bremsbeläge
AP Carbon . Sehr gut in allen Belangen. Brauchen kurze Aufwärmzeit.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2, Zugstufe 4. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 14, Lo 12, Zugstufe 15. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 14

Fahrwerk bleibt nun technisch unverändert.

Übersetzung
16/39 530
Passt fast optimal. 2. Kurve im 4. etwas tieftourig, in Doppellinks muss geschaltet werden. Start/Ziel ideal.
Benzinverbrauch
Ca 5l pro 10 Runden
Bleifrei 95.
Kilometer
450km
Zählerabweichung >10%

TL Cup Lausitzing, 30.4./1.5.2007, Dannhoff Motorsport

Zusammen mit Corsin aus Basel hatte ich mich am TL Cup angemeldet. Der TL Cup wurde von Gunna und Wolfgang in Zusammenarbeit mit Dannhoff Motorsport organisiert. Der Cup ist in eine Renn Veranstaltung von Dannhoff integriert, wobei die TL1000 ihr Sprintrennen in einer eigenen Kategorie bestreiten. Zudem gibt es ein Langstreckenrennen.

Sonntag, 29.4.
Kurz vor 9 bei mir losgefahren, 10:30 bei Corsin in Basel. Alles problemlos, ausser dass das Dach des Vito etwa ab 130km/h singt. Als es schon bei 110 zu singen beginnt, wird es unz zu buznt und wir wagen einen Versuch mit Klebeband. Zwei Stopps und etwa 5m Klebeband später war Ruhe, es war der Übergang Frontscheibe/Dach. Weitere 2h später Geräusche von sich lösendem Klebeband, was sich mit mehr Klebeband beheben liess. 18:30 waren wir am Eingang des Lausitzring. Bis ca 20:30 haben wir uns vor dem Tor den Arsch abgefroren. Witz des Abends: Kein Wunder fühlt sich der kleine Eisbär Knut wohl in Berlin, ist ja kalt wie am Nordpol. Ich gehöre zum Glück der Minderheit an, die eine Jacke eingepackt hat.
Dann noch ausgeladen, in Box Nr 44 einquartiert, eine geschlagene Stunde bei der Anmeldung schlange gestanden, ein paar Bierchen getrunken und schliesslich schlafen gegangen.

Montag, 30.4.
Kurz vor 6 erwache ich ziemlich durchgekühlt. Mann ist das kalt hier im Vito! Um halb acht geht's dann auf, die anderen haben offenbar auch nicht wärmer gehabt. Nach einem Kaffee geht's an die obligatorische Fahrerbesprechung. Dann hinter Gunna direkt mit der Gruppe A auf die Strecke. Der hält sich zwei drei Runden zurück, dann ist er weg. Der Streckenverlauf ist eigentlich schnell eingeprägt, gibt ja auch keine grossen Überraschungen, alles recht übersichtlich. Aber einige Kurven erweisen sich als wesentlich trickreicher als auf den ersten Blick angenommen. Die Strecke ist vom gestringen Seitenwagen Rennen total voller Öl. Die Streckenbetreiber haben sich zwar alle Mühe gegeben, den Kurs mit Unmengen von Bindemittel und Wischfahrzeugen fahrbar zu kriegen, aber ein bisschen grip fehlt schon noch. Rundenzeit des ersten Turns liegt bei 2:06 Den zweiten Turn fahre ich hinter Wolfgang los, kann ihm aber noch nicht ganz folgen Rundenzeit fällt aber immerhin auf 2:00.5. Bereits der dritte Turn ist Qualyfing. Ziemlich hart! Quali Zeit von 1:59.1 reicht für den 4. Startplatz hinter Harry, Wolfgang und Gunna.
Unser Rennen ist auf 16:00 angesagt. Nachdem wir 30 Minuten am Vorstart in der Boxedngasse in der Sonne standen, wurde das Rennen auf 17:30 verschoben weil nur eine Ambulanz da war. Ob das wohl gut kommt? Mich jedenfalls hat die Verschiebung nicht begeistert. Um 17:30 geht es dann tatsächlich los. Vorstart in der Boxengasse, fahrt auf die Startaufstellung. Skandal des Tages: Die Gridgirls sind schon abgereist. Dann eine Einführungsrunde. Stehender Start. Ich bin in der ersten Reihe ganz links und bin erstaunt wie gut ich weg komme. In der ersten Kurve bereits die erste Schrecksekunde, als die TLR mit Nummer 13 Wolli ins Heck fährt. Wolli macht einen Schwenker und schaut verdutzt nach hinten, die TLR nimmt den Notausgang und reiht sich mit der Abkürzung übers Oval tatsächlich wieder in der Spitzengruppe gleich vor mir ein! Alex prescht an mir vorbei. Nummer 13 kriege ich bald wieder, dann wird in Runde 2 leider mit roter Flagge abgebrochen. Mika liegt in der 1. Kurve. Ganzes Prozedere von vorne. Alex ist ziemlich frustriert, er muss nun seine Aufholjagd wieder von ganz hinten starten. Gunna will schon bei rot losfahren und verpasst den richtigen Start total. Nummer 13 quetscht sich an der 1. Kurve wieder vorbei, was mit gütlicher Mithilfe auch klappt. Zwei kurven später hab ich ihn wieder und liege wieder in aussichtsreicher Position in der Spitzengruppe als wieder mit Rot abgebrochen wird. Eine TLR hat es in der 1. Kurve total zerlegt. Somit ist schluss für heute. Schade! Corsin kocht sehr leckere Pasta. Im Festzelt werden noch Preise verlost. Knut gewinnt einen Computer, mit dem er bestimmt als erstes einen Laderegler bestellen wird. Fröhliches Bierchen trinken in und um die Box. Nach der langersehnten Dusche geht's ab in den Schlafsack.

Dienstag, 1.5.
Heute erwache ich erst um Sieben mit leicht kalten Füssen. Vor dem ersten Turn ist noch Langstrecken Besprechung. Die Turns laufen gut, ich kann nun gut mit Gunna und Wolfgang mithalten. Stefan und Roman helfen bei Mika und mir tatkräftig bei den Langstrecken Vorbereitungen. Ein Signal zum wechseln wird abgemacht und getestet. Boxenplatz draussen eingerichtet und die TL aufgetankt. Mika macht den Start Turn, sein Motorrad hat schliesslich einen Seitenständer. Ca alle 30 Minuten wechseln wir. Es läuft alles wie geplant. Der erste Turn läuft bei mir gut, ich habe wenig Probleme mit dem (vielen!) Verkehr. In den ersten 10min springt mir einmal eingangs 4. Kurve mit scheusslichem Gekratze der 3. Gang raus, was natürlich in einer ganz komischen Linie resultiert. Weil es gut läuft, hänge ich noch 3 oder 4 Runden an. Dann aber raus. Mika fährt auch seinen 2. Turn absolut problemlos. Mein 2. Turn ist etwas harzig, ich sitze 2x hinter 1000er Vierzylindern fest, die ich partout nicht kriege. In den Kurven wär ich schneller, aber bremsen und Gasgeben tun die zwei auch ganz gut. Am zweiten häng ich bis ins Ziel fest. Der fährt immer Kampflinie, auch wenn freie Bahn ist. Da hatte ich echt zuwenig Reserven, um ihn sicher (aussen rum oder ganz innen) zu überholen.
Unmittelbar danach wird der TL Cup Sprint nachgeholt. Zum Reifen wechseln reicht es nicht mehr. Rennmodus ist Le Mans Start, dann die verbleibenden 6 Runden fahren. Wieder prescht Nummer 13 in der ersten Kurve vorbei, diesmal hab ich ihn aber schon zwei Kurven später wieder. Alex geht vorbei. Harry hat offenbar den Start verpennt und schiesst wie von einem Schwarm Wespen verfolgt vorbei. Alex kriege ich bald auf der Zielgeraden wieder und vermute ein technisches Problem (was sich aber bloss als Verschalter heraus stellte). Ich versuche mir etwas luft zu verschaffen. Kräftiger Rutscher am Hinterrad in der engen links vor der Gegengerade. Etwa mitte Rennen schaue ich nach hinten. Nichts. Vorne sehe ich in der Ferne Wolli. Ich kann nicht mehr aufholen, der Abstand bleibt etwa gleich. Zieleinlauf als 4.
Danach folgen noch die Rangverkündigungen. Mika und ich sind gute 26. von 54 gestarteten Teams im Langstrecken Rennen, das macht Platz 5 in der TL Wertung. Für den TL Cup werden eigens Pokale verteilt! Anschliessend grosses Aufräumen. Helmut, Uwe, Mika, Susanne, Gunna, Frank, Corsin und ich grillen noch gemütlich auf Platz.

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Fotos www.serve-u.de Diverse Fotos

Corsin und ich entscheiden uns nachts heimzureisen, weil die Strecke doch sehr befahren ist. Wir reisen 21:15 ab und sind kurz vor 5 in Basel, 06:30 bin ich zuhause und lege mich erstmal hin.

Ein ganz grosses Dankeschön all denen, die diesen Anlass möglich gemacht haben und allen tatkräftigen Boxenhelfern wie Stefan, Roman & Co.

Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur

Morgen ca 10°
Nachmittag ca 20°

Nur Sonnenschein, aber relativ kalt.
Reifen
Pirelli Supercorsa Pro SC1/SC2 (190/55)
Metzeler Racetec Slick K1/K2 (190/55)
Angefangen mit Supercorsa Pro. Reissen wohl wegen den tiefen Temperaturen stark auf.
Gewechselt auf Metzeler Racetec Slick K1/K2. Auch diese reissen leicht auf.
Luftdruck
Supercorsa Pro: V: 2.1 H: 2.1
Metzeler Slicks: V: 2.1 H: 2.0
Luftdruck hinten je nach Temperatur ein bisschen erhöht.
Bremsbeläge
AP Carbon . Sehr gut in allen Belangen. Brauchen kurze Aufwärmzeit.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2.5, Zugstufe 4. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 14, Lo 12, Zugstufe 14. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 14

 

Übersetzung
16/39 530
Passt nicht 100%. Start/Zielgeraden etwas zu wenig Touren im 6. Gang. Muss zwischen 3. und 4. Kurve noch von 4. in 3. runterschalten. Ausfahrt Links nach Apcoa etwas zu tieftourig im 4. / zu hochtourig im 3. Gang.
Benzinverbrauch
Ca 7l pro 10 Runden
Bleifrei 95.
Kilometer
420km
Zählerabweichung >10%

Spa Francorchamps, 12./13.8.2007, Prospeed

Erstmal ein Tip zur Anreise: Der Ausdruck von ViaMichelin lotst einem problemlos durch Saarbrücken. Westspange, A1 sind so grob die Stichworte.

Montag
Fahrerbesprechung. Zitat Veranstalter "Ihr habt für 2 Tage bezahlt, also schmeisst euch nicht im 1. Turn weg". Haben wohl nur ganz wenige gehört, denn im 1. Turn fliegen in der Fagnes Schikane vor meiner Nase gleich 5 Stück ab. Grund war ein Motorplatzer (das roch man gut) und die entsprechende Ölspur auf der Strecke, was natürlich einen längeren Unterbruch zur Folge hatte. Ich stellte mich in der Boxengasse optimistisch gleich wieder in der ersten Reihe auf und fuhr dann mit dieser blauen R6 zusammen wieder los. Die Ölspur war mit weissem Bindemittel gut markiert, aber nicht beseitigt. Besagter R6 Fahrer legte sich in der 2. Runde per mini-Highsider in der Les Combes Schikane hin. Gerade mal eine gezeitete Runde: 3.06
Auch im 2. und 3. Turn gibt es viele Gelb und die eine oder andere Rot Phasen. Es legen sich reihenweise Leute auf die Nase.
Deshalb hab ich dann im 4. Turn endlich ein bisschen freie Fahrt und kann mit 2.52.149 meine Tagesbestzeit fahren. Aber auch der Turn vergeht nicht ohne Gelbphase.
TL funktioniert super, zieht selbst im 6. Gang unglaublich am Lenker, der Tacho lügt auf der (leicht ansteigenden) Geraden vor les Combes 270km/h. Blanchimont wird echt zur Mutkurve, die 1. geht mit geschätzten 260 immer noch voll, für die 2. tippe ich kurz die Bremse an. Die neue Bus Stop Schikane gefällt mir sehr gut, viel flüssiger als die alte Schaumstoff Schikane und schön anspruchsvoll weil's ziemlich hoch geht. Anbremsen geht wahnsinnig spät. Nur der Curb ist unangenehm hoch, Knie dort besser nicht zu Boden halten!
Abends die verschlissenen AP Carbon durch neue AP Sinter Beläge ersetzt und festgestellt dass die hintere Bremse schon wieder nicht mehr geht.

Dienstag
Daniel kommt doch noch an nachdem er seine ganze Familie gesund pflegen musste.
Der 1. Turn ist das reinste Chaos. Ich glaube die haben unsere dezimierte "very fast" Gruppe mit Anfängern und Hirnlosen aufgefüllt. Wieder mal wird in Viererreihen vor den Kurven parkiert, so dass man garantiert niemanden ausbremsen kann. In der Schikane muss man das Mopped abstellen und es durchschieben, bei dem Tempo würde man glatt umkippen. Dann auf der Geraden reissen sie an ihren vier Drosseklappen und zischen mit ihren nervtötenden Kreischsägen los... Nach dem Turn bin ich nur noch froh heil zu sein.
Spa ist mit dem 2 Zylinder schon eine frustrierende Strecke, weil man beim Beschleunigen auf den sehr schnellen Streckenteilen einfach zu viel verliert um die Unmengen von Vierzylindern dann bei der nächsten Kurve wieder auszubremsen. Ich entschliesse mich Reifen zu wechseln, um wieder besser beschleunigen zu können (waren noch die alten Slicks vom TL Cup Lausitzring).
2. Turn fällt für alle Klassen aus, weil sich im ersten Turn der Krabbelgruppe fünf Stück auf der Geraden (!!) nach Eau Rouge dermassen unglücklich abschiessen, dass vier davon verletzt ins Krankenhaus gebracht werden müssen.
3. und 4. Turn laufen einigermassen normal ab, natürlich nicht ohne die obligaten Gelbphasen. Da war z.B. diese Kawa, die es doch tatsächlich geschafft hat, bei Einfahrt Rivage durchs ganze Kiesbett zu fahren (das ist lang!). Im 3. Turn fahre ich erstmals unter 2.50. Im vierten Turn dann mit immer weicher werdender Bremse meine persönliche Bestzeit von 2.49.666. Nach 8 Runden breche ich zur Sicherheit ab, um die Bremse durch zu checken.

Foto
Diverse Fotos

Es war grob gesagt zwei Tage das reinste Chaos auf der Strecke. Das hab ich auch dem Veranstalter gesagt, der wusste auch nicht an was das lag.
Spa ist eine einmalige Strecke. Es braucht immer wieder sehr viel Überwindung fast voll in die Eau Rouge hinein zu brettern, im Wissen dass es einem gleich mit voller Wucht in der Kompression mit Knie am Curb zusammenstaucht und im Unwissen wo man am blinden Ausgang hinfahren soll. Schon nur zum Zuschauen ist die Kurve der reinste Wahnsinn, ein Ohrenschmaus war die kilometerweit hörbare 999S/R in der schnellsten Gruppe. Wer die Geschwindigkeit und anspruchsvolle Strecken mag, der kommt an Spa fast unmöglich vorbei.
Anmerkung aus 2008: Ich würde gleich wieder nach Spa fahren, aber nicht um jeden Preis. Sorry Prospeed und Streckenbetreiber, jetzt übertreibt ihr es aber!

Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur

Ca 25°

Immer trocken, teilweise leicht bedeckt. DI etwas Wind.
Reifen
Metzeler Racetec Slick K1/K2 (190/55)
Zuerst mit dem alten Satz vom Lausitzring gefahren. DI morgen in langer Pause auf einen neuen Satz gewechselt.
Luftdruck
V: 2.1 H: 1.95
Funktionieren tadellos. Beim abziehen der Reifen fällt aber auf dass die Flanke Risse hatte (einknicken?? oder nur oberflächlich??).
Bremsbeläge
AP Carbon / AP Sinter AP Carbon waren verschlissen, dann auf AP Sinter gewechselt. Sinter klemmen mehr, Hebel fällt gegen schluss fast durch.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2.5, Zugstufe 4. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 14, Lo 12, Zugstufe 14. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 12

 

Übersetzung
16/39 530
Schnelle Bereiche ideal. Bus Stop im 3. zu lang, im 2. sehr nervös.
Benzinverbrauch
Ca 7l pro 30 Minuten
Bleifrei 95.
Kilometer
421km
Zählerabweichung >10%

TL Cup Oschersleben , 15.-18.8.2007, Dannhoff Motorsport

Donnerstag morgen
Freies fahren + Qualy für Langstrecke. Mein erster Turn fällt aus weil Slicks drauf sind aber der Asphalt noch nass ist. Ab dem 2. Turn überschlagen sich die Ereignisse. Als erster TL Cup Teilnehmer legt sich Chris der Raptor Fahrer hin, Zweiteiler reisst an Verbindung; grosse Schürfwunde. Wegen krummer Schaltwelle ist die Raptor auch ausser Gefecht. Im folgenden Turn zerlegt mein Teamkollege Mika seine TL zum X-ten mal und verliert ein Brillenglas; an fahren ist nicht zu denken. Ich schliesse mich für die Langstrecke mit Uwe, dem übrig bleibenden Raptor Fahrer, zusammen. Im letzten Turn vor der Langstrecke fliegt mit Wolfgang einer der TL Favoriten per Highsider ab. Schlüsselbein gebrochen, für ihn ist die Veranstaltung auch gelaufen. Gunna, sein Teamkollege für die Langstrecke, entschliesst sich die 4h Langstrecke alleine zu fahren. So kann er immerhin die Punkte vom Sieg des 1. Langstrecken Laufs mitnehmen. Die Strecke gefällt mir gut, ist zwar einfach zu lernen aber doch sehr anspruchsvoll.
Donnerstag Nachmittag
4h Langstrecken Rennen. Uwe und ich machen ab, jeweils den Tank leer zu fahren. Es reicht gerade so für 1h und klappt bis zum 2. Turn von Uwe alles bestens. Dann kommt er aber schon nach knapp 50min rein, weil seine Raptor einen Fehlercode im Display anzeigt. Mein Tank ist randvoll, wird aber wohl nicht reichen. Doch gegen Schluss gibt es so viele Pace Car Phasen, dass ich wieder Hoffnung hab. Das mit dem Pace Car funktioniert nicht so gut: Der schleicht viel zu langsam umher, fährt über die Curbs hinaus durch eine Pfütze und spritzt viel Wasser auf die Strecke, weshalb bei der letzten Kurve nach der Freigabe prompt einer abfliegt. Also erneut Pace Car. Diesmal verliert eine Honda zwei Positionen vor mir Öl, keiner merkts, mein Vordermann hat bei der Freigabe einen Mords Schwenker in der 2. letzten Kurve. In der nächsten Runde liegt leider Gunna im Ausgang eben dieser Kurve. Ich fahr die Langstrecke noch vorsichtig zuende. 22. Platz von 55 gestarteten Teams, das ist OK. Gunna war per Highside auf dem Öl abgeflogen. Rechter Fuss und linker Arm etwas angeschwollen, sonst OK, der Typ ist echt hart im nehmen. Aber die TL ist ein Totalschaden, Schwinge raus gerissen. Damit ist auch der Gewinner des 1. Laufs raus.

Freitag Morgen
Qualyfing für Sprintrennen. Ich werde im 2. Turn mit frischen Reifen aufgehalten, weshalb mit einer 1:43.7 "nur" der 2. Platz raus schaut. Auf Pole steht Peter, Steffen ist 3. schnellste TL. Mit der Qualy bin ich zufrieden. Gunna startet auf seinem 2. Motorrad, also der GSX-R 1000, in der TL Klasse ausser Konkurrenz. Ich ziehe nach dem letzten Turn einen neuen Hinterreifen auf, um im Sprint optimalen Grip zu haben.
Freitag Nachmittag
TL Cup Sprintrennen (8 Runden) Im Start zur Aufwärmrunde dem Polemann gleich mal gezeigt, dass er beim starten noch ein bisschen üben muss :-) Start läuft meinerseits ausser etwas langer Reaktionszeit perfekt. Steffen links neben mir geht das Vorderrad gegen Himmel, Peter rechts auf Pole verschläft total. Gunna startet sehr gut und setzt sich gleich etwas ab. Ich fahre hinter Gunna, der das auch mit Blick zurück feststellt. Er zieht mir etwas weg, aber ich hab ihn immer im Sichtfeld und versuche das auch so zu halten. 3/4 Rennen schaue ich eingangs Gegengerade scheu nach hinten. Nix. Naja, vielleicht hab ich den Kopf zuwenig gedreht, vielleicht hängt mir Steffen so nahe am Heck dass ich ihn nicht gesehen habe. Also weiter Gaaas. Gunna und ich laufen als deutliche Sieger ein. Ach so, eigentlich hab ich ja gewonnen, Gunna fährt mit der Kilogixxer ausser Konkurrenz. Auf jeden Fall freuen wir uns beide. Nach der Auslaufrunde wird das ganze bestätigt. Ich hab Steffen und Sandra, die beiden ex. Seriensport FahrerInnen, glatt auf die Plätze verwiesen!!! Meine Zeiten im Rennen sind super konstant, zwischen 1:42.7 und 1:43.2.
Abends ist noch Siegerehrung inklusive grossem Fest mit Live Band angesagt.
Mit dem 2. Lauf habe ich auch die Gesamtwertung des TL Cup 2007 gewonnen!!!

Samstag
Es geht um nichts mehr, also haben wir noch ein bisschen Zeit zu filmen etc. Ich fahre mit Peter und Gunna ein paar zügige Runden. Das funktioniert trotz den montierten Gebrauchtreifen ganz gut. Dann darf ich Uwe's Raptor probefahren. Das Mopped ist in den Kurven wieselflink, leider vergesse ich den Laptimer einzuschalten und hab mit 1:50 nur die Auslaufrunden drauf. Mit seiner eigentümlichen Sitzposition komme ich erst gar nicht zurecht, aber gegen Ende geht es. Jedenfalls eine interessante Erfahrung! Kurz vor Mittag vertut sich Peter in der Triple Links und nimmt fast noch Daniel mit ins Aus. Im für mich letzten Turn kurz vor 14:00 Uhr jagen uns Steffen und ich nochmal ordentlich um den Kurs. Das macht noch mal richtig Spass! Steffen traut sich in der Triple Links etwas mehr zu, ich bin generell etwas später auf der Bremse, besonders ende Gegengerade und ende Start/Ziel. Im Kurvenspeed schenken wir uns nicht viel. Handgestoppte 1:42.5 können sich sehen lassen. Leider geht der Anlass so zuende wie er begonnen hat: Mit einem Unfall. Eine Fahrerin liegt eingangs Triple Links und wird kurze Zeit später mit dem Helikopter im Medical Center abgeholt.

Foto Foto
Fotos www.serve-u.de Diverse Fotos

Fazit: Ein Super Event, leider mit viel Schrott auch unter den TL Fahrern. Mein Glück war der anderen Pech. Eine nahezu ideale Motorrad Strecke, die mir sehr gefallen hat. Die Streckenposten haben Lob verdient, Flaggensignale wurden sehr klar und korrekt gezeigt (z.B. immer grün nach gelb).
Über den Gewinn der Gesamtwertung 2007 konnte ich mich erst im Nachinein so richtig freuen.

Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur

Ca 25°

DO Morgen 1. Turn noch feucht. Generell viel Wind, manchmal stark bedeckt aber ansonsten immer trocken.
Reifen
Metzeler Racetec Slick K1/K2 (190/55)
Pirelli Diablo Superbike Slick SC2/SC3 (180/55)
Leicht angefahrene Metzeler Slicks von Spa. Für das Langstreckenrennen montiere ich die härteren Pirelli Slicks, was eigentlich nicht schlecht funktioniert. Nur länger halten tun sie nicht wirklich. Neuer Hinterreifen für das Sprint Rennen.
Luftdruck
V: 2.1 H: 1.9-2.0
Bei tiefen Temperaturen hinten leicht erhöht.
Bremsbeläge
AP Sinter / AP Carbon Nach 2 Turns mit Wolfgang die AP Sinter gegen AP Carbon getauscht.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2.5, Zugstufe 4. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 14, Lo 12, Zugstufe 16. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 14

Zugstufe auf anraten von Steffen zwei Clicks aufgemacht. Racetecs reissen dadurch etwas weniger auf.

Übersetzung
16/39 530
Nicht ganz ideal. 180° rechts im 4. etwas zu lang, Schikane vor Gegengerade auch, 6. Gang nicht ganz ausgedreht.
Benzinverbrauch
Ca 3.5l pro 20 Minuten
Bleifrei 95. Tankfüllung (bis Tanklampe) reicht für gut 1h Langstrecke.
Kilometer
668km
Zählerabweichung >10%

Circuit Catalunya, Barcelona (Spanien), 28.-30.8. 2007, Philippe Coulon

Zur Strecke: Circuit Catalunya in Barcelona, Spanien
Ein anspruchsvoller, schneller Kurs. Wirklich anders als alle Strecken die ich bisher gefahren bin. Extrem Materialmordend (Bremsen, Reifen, Motor), etwa 30-50 PS mehr wären durchaus hilfreich gewesen. Vom Layout her hab ich sowas noch nie gesehen: Viele Kurven öffnen, man muss fast in jeder Kurve Linien-Kombinationen fahren, was das ganze sehr interessant macht. Die Schikanen sind alles andere als einfach. Höhendifferenzen sind erstaunlich gross, sieht man im TV überhaupt nicht. Sehr gute Infrastruktur!

Vorbereitung
SO abend packen (ich war das ganze Wochenende anderweitig beschäftigt), MO Anreise alleine mit dem Vito. 1000km, 9h. Ankunft 16:00, ausladen einrichten in Box Nr 20.
Hier treffe ich die altbekannte Truppe von Ducati Bern. Diesmal dabei: Konrad "Koni Pistoni" (Ducati 1098), Jean-Marc "JMN" (999S), Marco "Marco Membrani " (Suzuki GSX-R 1000 K3), Gianni "Gianni Tranquillo" (1098S), Jan "Jan de slyde" (748R), Finn "Flying Finn" (999S), Max "Max Wyss" (Monster S4RS) und noch die guten Hälften Margrit "Signorita Pistoni", Kathrin "Mme JMN" und Andrea "Signorita Membrani". Und eben ich, dort "Mathew Mc Grip" genannt, natürlich auf TL1000S.
Gruppeneinteilung ist eine lockere Sache. Koni, Marco und ich teilen uns zusammen in die "Racer 1" Gruppe ein.
Auch erwähnenswert: In unserer Schwesterbox (21) sind 4 Fahrerinnen einquartiert. Vanessa hat immer allen von uns die Augen verdreht. Wie hätte man sich da konzentrieren sollen??

Dienstag 28.8.
Morgens Strecke kennenlernen. Koni und Marco sind gestern schon zwei Turns gefahren und können mir deshalb gut zeigen wo es durch geht. Layout an sich ist schnell im Kopf, aber die Linien, die Linien!!! Es ist sehr schwierig in den langen, sich öffnenden Kurven vernünftige Linien zu finden. Lange Diskussionen mit dem Streckenplan, gefolgt von ausprobieren. Und es ist HEISS, über 30°. Die 30min Turns am morgen sind ganz schön anstrengend.
Nachmittags: Die Temperaturen klettern ins unermessliche. 38° am Schatten wurden irgendwann genannt!!! Nach 20min fahren haut es einem fast um, einzige Lösung ist Kombi vom Leib reissen und sofort unter die Dusche. Mit oder ohne Funktions Unterwäsche, welche ich schlussendlich immer nass unter dem Kombi anzog (Verdunst-Effekt kühlt). Auch die Reifen und das Fahrwerk haben mit den Temperaturen arg zu schaffen. Es wackelt und schlingert wie verrückt. Härter stellen ist aber tabu, sonst reissen die Reifen sofort auf!! Vorne ist der Metzeler K1 vom TL Cup drauf, der für die Temperaturen offenbar zu weich ist und nur noch eine extrem schwammige Rückmeldung gibt. Verschleissmarken hat er leider keine. Den alten K2 von Spa und Oschersleben reisse ich bald runter, der ist fix und fertig (aber nicht mehr weiter aufgerissen). Koni und Finn warten auf Bremsbeläge, die schlussendlich jemand vom Dantin Ducati persönlich vorbei bringt.
Abends in einem teuren Touri Restaurant gegessen. Eigentlich ass fast keiner sein eigenes Menü, weil die dann doch ein bisschen anders waren als erwartet. Aber mit ungefähr 1x rotieren haben dann doch alle genug bekommen.

Mittwoch, 29.8.
Morgen: Die Turns laufen gut, Koni Pistoni misst per Ducati Laptimer ca 2.04er Runden. Ich verliere auf der 1km langen Geraden gegenüber der Duc 1098 und der Kilogixxer ungefähr 50-150m, die ich auf der Bremse und im Infield aber wieder wett mache. Der Abstand bleibt immer etwa gleich. Gruppen sind etwas bunt gemischt, unser allgemeiner "Hassgegner" ist der Dicke auf der blauen R1. Der hockt steckengerade auf dem Motorrad, hat auf der Geraden und aus der Kurve raus Power ohne Ende, bremst auch nicht extrem früh. Aber in der Kurve parkiert er jeweils den Töff und trägt ihn um den Scheitelpunkt. Meine bevorzugte Überholmöglichkeit für diesen schwierigen Fall ist Einfahrt Gegengerade aussen rum. Aber wehe der vertut sich mal. Unsere Linien passen schon nicht schlecht, ausser vielleicht die extrem schwierige Alice Kurve nach der Gegengeraden.
Mittags kommt es fast regnen. Die Kollegen verbieten mir Gunnas Regentanz aufzuführen, so fies :-/ (ich meine immerhin wärs kühler geworden!) Das Gewitter zieht knapp an uns vorbei.
Nachmittags lasse ich den vorderen Metzeler K1 Slick austauschen und montiere die Felge mit dem Pirelli SC2 aus dem Langstreckenrennen von Oschersleben. Das passt in der Hitze (wahrscheinlich "nur" noch 35°) wesentlich besser. Der K1 hatte arg gelitten, wegen fehlenden Verschleissmarken sah man ihm aber fast nichts an. Wir fahren ein paar ansprechende Turns, allerdings nicht immer zusammen. Marco wechselt Bremsbeläge, nachdem er erstaunt festgestellt hatte dass die alten schon runter waren! Ich kann in meiner Gruppe gut mithalten. Ausser einige "Aliens" des Veranstalters überholt mich keiner, jedenfalls nicht dauerhaft. Ein schöner Fight mit einer roten R1 ist erwähnenswert. Er holte mich jeweils auf der Geraden, ich ihn wieder auf der Bremse oder im Infield. Macht wahnsinnig spass!!
Abends in einem nicht ganz so teuren aber immer noch guten Restaurant gegessen. Diesmal bekommen auch alle das, was sie sich vorgestellt hatten und zwar in grossen Mengen. Danke an Kathrin's Übersetzungskünste.

Donnerstag 30.8.
Nach dem 1. Turn musste auch ich Bremsbeläge wechseln. Zwei Tage Oschersleben und zwei Tage Barcelona, dann waren sie fix und fertig. AP Carbon raus, Brembo RR rein. Einfahren während einem Turn der Fun Gruppe, wo ich Gianni ein bisschen um den Kurs ziehe. Die Brembo RR funktionieren zwar, aber nicht so gut wie die AP Carbon. Viel höhere Handkraft, das ganze wird immer heisser und "schwammiger".
Dann wieder mit Koni und Marco gefahren, wir fahren ein paar ansprechende Zeiten. Koni misst 2.03 und eine 2.02, ich kann aber nicht 100% dran bleiben, bleibe oft beim Überholen hängen weil mir schlicht und einfach 30-50PS fehlen. Die Strecke ist extrem Power orientiert. Als ich endlich mal die Alice Kurve richtig erwische, setzt der linke Krümmer auf. Hmm, noch mehr Hanghoff nötig!?! Nach dem Turn kommt ein verdutzter Franzose aus Marseille in meine Box "Was hascht dü denn an deine TL gemascht dass die so vite geht?". Ach das war ja doch ne TLR die ich auf der Zielgeraden ausbeschleunigt hab :-o Ich erkläre ihm dass ausser Airbox und Akra Auspuffanlage der Motor 100% original sei. Grübel grübel. Am Gewicht lag es auch nicht, denn die TLR hatte Magnesium Felgen etc, aber eine 2-1 Auspuffanlage die wohl doch nicht so ideal ist.
Am Mittag nehme ich den total schön abgefahrenen K2 hinten runter und montiere die weisse Felge mit dem Pirelli SC3 (180) vom Langstrecken Rennen in OSL. Der vordere SC2 sieht nicht mehr gut aus, ist rechts der Laufrichtung nach aufgerissen. "Musst halt bei den zwei letzten Kurven früher Gas geben" war der Kommentar des Reifenspezis. Stimmt eigentlich, die fallen stark ab und gehen dementsprechend ohne Gas extrem aufs Vorderrad. Ich lasse einen gebrauchten K1 montieren.
Der erste Nachmittags Turn läuft gut, ausser dass ich in der links Haarnadel ziemlich übel mit dem Krümmer aufsetze. Hoppla, der 180er verlangt nach NOCH mehr Hangoff. Der zweite Turn ist etwas harzig, ich fühle mich nicht so prächtig (Hitze?). Der Vorderreifen ist gut, aber der hintere SC3 fängt nach 2-3 schnellen Runden leicht leicht zu schmieren an. Zu hart für 35°?? Beruhigend ist, dass mit den Reifen alle zumindest extremen Verschleiss haben. Beim Reifenservice kommt man vor lauter Altreifen kaum mehr in die Box, die Techniker sind fix und fertig vom endlosen Reifenwechseln.
Den letzten Turn fahre ich als Instruktor von Gianni in der Fun 1 Gruppe. Daran hat der Typ an der Boxenausfahrt zuerst gar keine freude, lässt uns aber dann doch durch. Ich folge ihm 2 Runden und sehe dass er ausser in der Schikane und in den letzten zwei Kurven ganz gut fährt. Und vor allem zügig, sehr erstaunlich wie schnell er Fortschritte macht! Dann ziehe ich ihn 3 Runden lang und zeige ihm nochmal die Linie in der Schikane, am Schluss schaut eine 2.07 raus was ihn sehr glücklich stimmt.
Unseren letzten Turn wollte ich eigentlich auslassen, aber Koni und Marco überreden mich noch mal "locker" ein paar Runden zu drehen. Also nochmal nachgetankt und raus. Wir überholen uns immer ein bisschen gegenseitig, die zwei machen freundlicherweise auch mal auf Start/Ziel das Gas nicht ganz auf damit wir ganz zusammen bleiben. Es macht sofort wieder höllisch spass. Koni legt hinter mir einen Powerslide hin, kurz darauf rutsche ich in der Links Haarnadel beinahe auf meinem eigenen Krümmer aus, KRÄÄÄTZ rutsch, uiiii. Nix wie weiter, sonst sehe ich die zwei nie wieder :-o Schlussendlich geht der Turn sturzfrei zuende, wir fahren noch mal "locker" ein paar 2.03er Runden. Uns überholt niemand ausser der Instruktor "Dave" und eine mysteriöse schwarze ZX10R, die wohl einen Raketenantrieb hatte so wie die auf der Geraden die Duc 1098 und die Kilogixxer stehen liess.

Danach:
Übernachtet VOR der Box (die mussten wir räumen). Freitag mit viel Stau (Ferien Rückreise Verkehr Frankreich) und noch mehr Wind (Mistral mit 90km/h Böen) heimgefahren.

Foto
Sportfoto Trescher
Fazit:
Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur

Ca 30-38°

Am Morgen heiss und an Nachmittag sehr heiss.
Reifen
Metzeler Racetec Slick K1/K2 (190/55) total ca. 2 Sätze
Pirelli Diablo Superbike Slick SC2/SC3 (180/55)
Diverse Kombinationen. Am besten hat Pirelli SC2 vorne und Metzeler K2 hinten funktioniert.
Probleme: Metzeler K1 vorne wahrscheinlich zu weich, starker Verschleiss. Feedback wird nach einigen Turns oder bei grosser Nachmittagshitze schwammig. Pirellli SC2 vorne kam mit der Hitze klar, riss aber schlussendlich stark auf. Pirelli SC3 hinten zu hart, wird bereits nach wenigen Runden leicht schmierig.
Luftdruck
V: 2.1 H: 1.9
Keine experimente bei den extremen Temperaturen
Bremsbeläge
AP Carbon / Brembo RR Bremsen werden unheimlich stark beansprucht.
Brembo RR brauchen viel mehr Handkraft, Bremssystem wird viel heisser. Nicht ideal.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2, Zugstufe 3. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 14, Lo 12, Zugstufe 17. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 14

Vorne wahrscheinlich zu hart, besonders auf der Zugstufe. Fahrwerk wurde wegen der extremen Hitze generell am Nachmittag weicher, lebendiger. Bei härterer Einstellung reissen die Reifen stark auf.

Übersetzung
16/39 530
Nahezu ideal. Auf Gerade praktisch ausgedreht. 4. Kurve (180 rechts) geht im 3. oder 4. Alice Kurve + Geschlängel im 4. etwas zu lang, 3. sehr lebendig.
Benzinverbrauch
Über 8l pro 30 Minuten
Extremer Benzinverbrauch. Bleifrei 95 oder Superplus 98
Kilometer
783km
Zählerabweichung >10%

Hockenheim GP Strecke (Deutschland), 3./4.9. 2007, Toni Mang

Der Klimaschock
Oder: Hört dieses Jahr das Aprilwetter noch mal auf?

Nach der extrem heissen Woche in Barcelona hatte ich eine Erkältung eingefangen und lag den ganzen Samstag flach. Daher fielen die Vorbereitungen an der Maschine minimalst aus: Die Bremsflüssigkeit vorne musste unbedingt gewechselt werden. Also Sonntags die schwarze Sosse im vorderen Bremssystem gegen neue Castrol Super DOT4 gewechselt. Gewundert warum die Entlüftungsschauben so fest waren...
Kurz nach dem Mittag ging es zusammen mit Marco und Andrea auch schon los gegen Hockenheim, wo wir sogar noch zu früh eintrafen aber uns schon einrichten durften. Uuuh ist das kühl hier. Anschliessend angemeldet und für die schnellste Gruppe eingeschrieben.
Einquartiert im Hotel Panda, Hockenheim. Übrigens ein Geheimtipp für Liebhaber der chinesischen Küche und keine 4km von der Strecke weg.

Montag morgen ging es für alle um 08:30 mit der Fahrerbesprechung los. Für uns startete der Tag richtig um 10:20 zum 1. Turn. Mit einem leichten Druck auf dem Kopf stürzte ich mich schnell ins Kombi, brrrrrrrrrrrrrrrr ist das kalt. Man füge 1 Thermo T-Shirt hinzu. Der zufällig aufgezogene 180er Pirelli Diablo Superbike SC3 müsste sich bei den eisigen Temperaturen (12° C angezeigt in der Boxengasse) pudelwohl fühlen. Aber die ersten zwei Turns laufen bei mir harzig, ich hab überhaupt kein Gefühl. Entweder liegt das an der Erkältung und erwähntem Druck auf dem Kopf oder es liegt einfach daran, dass der Belag in Hockenheim ultraglatt ist oder ein bisschen an beidem. Jedenfalls will sich der SC3 nicht so richtig festkleben und rutscht schon mal in Schräglage etwas, was mich weiter einbremst. Wir kommen nicht über 2:02 raus, eigentlich zu langsam für die Gruppe aber wir sind bei weitem nicht die einzigen.
Nach dem Mittag knickt zuerst ein kräftiger Windstoss meinen Superbilligpavillon ein. Minuten Später giesst es wie aus Kübeln. Es fahren einige, aber mir ist das zuviel regen bei zuwenig Temperatur. Wir machen es uns in Marcos Bus bei Kaffee und Güetzi bequem. Eine halbe stunde später stellt das Wetter um. Es giesst jetzt Sturzbäche!! Das hat geschüttet man glaubt es kaum. An fahren ist jetzt definitiv nicht mehr zu denken. Da haben wir uns entschieden zu Wolfgang und Angie vom Bikeroffice zu fahren um meine eiligst bestellten Teile (Bremsbeläge, Reifen) abzuholen. In Bingen wurde es dann tatsächlich wieder schön. Als wir kurz vor Ende des letzten Turns zurück kamen, hatte es auch in Hockenheim gerade aufgehört zu regnen. Nix verpasst, es war ja auch ar..... kalt und ich hätte mich nur noch mehr erkältet.
Beim anschliessenden wechseln der Bremsbeläge merke ich, dass beide Entlüftungsschrauben der vorderen Bremszangen nicht ganz 100% dicht sind. Aha, darum waren die so stark angezogen.

Dienstag geht es für uns schon um 08:30 los, Toni Mang hat die Reihenfolge der Gruppen umgedreht. Viertel vor 8 sind wir dort um die Reifenwärmer einzustecken, allerdings werden die Reifen nur sehr langsam warm weil es draussen nur 6° (!!!) kalt ist. Nach dem Turn am morgen muss ich feststellen, dass der gute alte K1 Vorderreifen während dem fahren eher abkaltet als aufwärmt. Also Druck- und Zugstufe etwas zu, damit der Reifen mehr arbeiten muss. Das hilft im 2. Turn effektiv für die Reifentemperaturen, verschlimmert aber auch das springen über die welligen Anbremszonen (Einfahrt Parabolica und Haarnadel sind ziemlich übel geworden). Naja was solls. Eine neue Erfahrung ist, dass mir die TL im 6. Gang voll in den Begrenzer läuft. So geschehen in der Parabolica bei gelogenen 295km/h (Übersetzung 16/39). Mann bin ich erschrocken als plötzlich in voller Schräglage kein Schub mehr da war. Weil ich es nicht glaubte in der nächsten Runde dasselbe.
Darauf hab ich vor dem nächsten Turn die goldenen Felgen mit neuen Slicks montiert. Einerseits weil ich mich mit dem hinteren SC3 partout nicht anfreunden konnte, der Reifen ist für meine Nerven zu lebendig. Anderseits um etwas Höchstgeschwindigkeit zu gewinnen ohne die Übersetzung zu ändern (190/55 ist grösser als 180/55, ca 4km/h mehr Topspeed). Der Zeitplan zum wechseln geht auch super auf, vor dem nächsten Turn stehe ich mit vorgewärmten Metzeler K1/K2 bereit. Aber prompt als wir losfahren wollen, fängt es an zu regnen. Scheisse. Voller Optimismus fahren wir doch raus. Im Wissen mit nagelneuen Slicks unterwegs zu sein bin ich sehr vorsichtig, was sich als goldrichtig herausstellt. Einfahrt Parabolica hat grad einer nach einem Mini-Highsider etwas Öl verloren. Ende Parabolica schwenken die Streckenposten aufgeregt die rot-gelbe Fahne. Nanu, noch mehr Öl? Nein!!! Es giesst lokal richtig stark in der Haarnadel und spätestens ab Anbremszone ist alles klitschnass, was ich wegen dem getönten Visier aus der Distanz nicht sehen konnte. Zwei legen sich dennoch auf die Waffel. Marco und ich fahren gleich wieder raus, es ist zu gefährlich. Ich stelle die Gabel wieder weicher, es ist wärmer geworden und mich nervt das springen beim anbremsen.
Die Turns am Nachmittag sind vom Aprilwetter geprägt. In unserem ersten Turn ist es nur noch in der Anbremszone der Haarnadel und der Mercedes Kurve etwas nass, was sich aber schnell ergibt. Ich bin anfangs noch vorsichtig (Reifen sind ja immer noch neu) und verliere den Anschluss an Marco. Gegen ende des Turns hole ich ihn wieder ein und lasse die GSX-R 1000 auch gleich in der Parabolica stehen. Nein, ganz ohne seine Mithilfe ging das nicht, er hat sich trotz Quickshifter verschaltet. Beste Zeit von Marco ist eine 2.01, ich müsste eigentlich etwas schneller gewesen sein. Übrigens: Ich hab mich geachtet, auch mit dem 190/55er Reifen dreht der Motor im 6. Gang bis haarscharf vor den roten Bereich. Die angezeigten 290-295km/h stimmen zwar nicht, sind aber doch 20 mehr als ich auf irgend einer anderen Strecke je geschafft hatte.
Der zweite Nachmittagsturn beginnt wieder so wie der am Mittag. Wir wollen losfahren, es beginnt zu regnen. Doch diesmal habe ich das klare Visier drauf, man lernt ja schliesslich. Und wieder giesst es in der Haarnadel stärker als anderswo. Marco zeigt an er wolle noch eine Runde anhängen, ich nicke. Und siehe da, ab 2. Runde ist es wieder trocken. Elendes Aprilwetter. Der Turn ist ganz ansprechend, ich überhole Marco wieder irgendwann und sehe ihn dann nicht mehr. Schnell sind wir allerdings nicht wirklich, Marco hat nur eine 2.02 auf dem Laptimer.
Dann wäre noch 1 Turn gewesen. Wäre. Denn etwa 10min vorher begann es richtig zu schütten (man sah die Regenwand kommen) und wir haben fluchtartig eingeladen.
Beim Nachhausefahren haben wir sicher 27 Regenfronten durchfahren.

Foto Foto
sportbilder-event.de Hockenheim und danach
Fazit
Was
Wert
Bemerkungen
Lufttemperatur

Ca 10-25°

Morgens jeweils sehr kalt, Nachmittags je nach Wetter bis 25° aber mit viel Wind und immer wieder Regen.
Reifen
Metzeler Racetec Slick K1/K2 (190/55)
Pirelli Diablo Superbike Slick SC3 (180/55)
Erst Metzeler K1 / Pirelli SC3 Kombination gefahren. Hinterreifen fühlt sich aber nicht sehr Vertrauenserweckend an, Vorderreifen kühlt ab.
Für 1/2 Tag auf Metzeler K1/K2 gewechselt.
Luftdruck
V: 2.1 H: 2.0-2.1
Morgens 2.1 hinten aufgrund der kühlen Temperaturen. Kein aufreissen.
Bremsbeläge
Brembo RR / AP Carbon Brembo RR brauchen mehr Handkraft und geben am Limit etwas weniger Gefühl als die AP Carbon.
Fahrwerk
V: Druckstufe 2, Zugstufe 4. Federvorspannung 3.5
H: Druckstufe Hi: 13, Lo 11, Zugstufe 14. Federvorspannung 6mm
Lenkungsdämpfer: 14

Vorne bei kalten Temperaturen auch wesentlich härter gefahren: D:1, Z:2. Allerdings starkes springen in den welligen Anbremszonen Einfahrt Parabolica und Haarnadel.

Übersetzung
16/39 530
Mit 180er Reifen zu kurz!! Erwischt man Ausfahrt Parabolica richtig, läuft der Motor im 6. voll in den Begrenzer (sowohl in Schräglage als auch kurz vor der Anbremszone). Opel Kurve im 4. leicht zu lang und im 3. sehr nervös.
Benzinverbrauch
Ca 4.5l pro 20 Minuten
Bleifrei 95
Kilometer
254km
Zählerabweichung >10%

Übersicht Rennstrecke