Rennstrecke: Saison 2015
English Version
Übersicht Rennstrecke
Eine Cupsaison mit diversen auf- und ab. Gleich anfangs Jahr musste ich
den ersten Event arbeitshalber aussetzen. Mitte Jahr der Umstieg von der
GSX-R 1000 K5 auf die Yamaha R1 RN32. Am Ende der Saison schaute der 10.
Rang im Speer PowerCup heraus.
Übersicht
- Nürburgring, 23./24.5.2015, Motorrad Action
Team
- Slovakiaring, 12.-14.6.2015, Speer PowerCup
- Sachsenring, 20./21.7.2015, Triple M
- Mugello, 7.-9.8.2015, Speer PowerCup
- Brno, 11.-13.9.2015, Speer PowerCup
- Barcelona, 22.-24.10.2015, Speer PowerCup
Nürburgring, 23./24.5.2015,
Motorrad Action Team
Dieser Bericht hat sich nicht von selber geschrieben.
Freitag 22.5. (GP Strecke)
Problemlose Anreise via Frankreich/Saarbrücken. Weil ich früh genug an der
Strecke war, beschloss ich die letzten 2 Turns der Speer Veranstaltung mit
zu nehmen und schon einmal die GP Strecke zu lernen. Also rasch "fliegend"
im Paddock eingerichtet und los gehts nach kurzer Phonmessung. Die Strecke
gefällt, es geht ziemlich rauf und runter und neben dem Stop&Go gibt
es auch wenige flüssige Passagen. Später konnten wir beim Motorrad Action
Team anmelden und die Box beziehen.
Genächtigt haben wir im Hotel Tiergarten, das hier am Ring wohl ziemlich
bekannt ist. Das Zimmer war tiptop.
Samstag 23.5. (GP Strecke)
Es gab so etwas wie eine Fahrerbesprechung, aber nicht so ernst und
strukturiert wie bei Speer. Inzwischen waren mit Stadi und Dani zwei
weitere Schweizer angekommen. Dann gings ohne Phonmessung ab auf die Piste
und dort lief es eher chaotisch ab. Anders als bei Speer wurde man einfach
per Massenstart auf die Piste gelassen - die vielen anwesenden Cup Fahrer
liessen sich das nicht nehmen, in der ersten Kurve wurde es jeweils enger
als in der Moto2. Auch in der schnellsten Gruppe fuhren lustigerweise
Instruktoren mit, das fand ich eher etwas irritierend. Die Strecke gefiel
mir immer besser. Ich probierte einen Bridgestone V2 Hinterreifen, der
mich jetzt aber nicht vom Hocker riss.
Abends in einem Restaurant zusammen mit den anderen Schweizern Znacht
gegessen. Die Portionen waren jedenfalls gross.
Sonntag 24.5. (Sprint Strecke)
Es wurde vom Veranstalter wirklich mehrmals erklärt, dass heute eine
andere Streckenführung gefahren wird. Trotzdem musste der erste Turn wegen
einem schweren Unfall genau bei der Abzweigung der Sprintstrecke
abgebrochen werden - schade. Die Zustände auf der Strecke kann man ruhig
als chaotisch bezeichen, heute fuhren noch deutich mehr Cup Fahrer
zwischen teilweise langsamen Fahrern und immer noch Instruktoren. Die
Freundin brauchte beim zuschauen viel Nerven. Heute probierte ich zur
Abwechslung einen Pirelli SC2 Hinterreifen. Damit war ich sofort schneller
als mit dem Bridgestone. Ausser einem gröberen Rutscher in der Schikane
(wo ich selber schuld war) kam ich ohne Probleme über die Runden. Beste
Rundenzeit 1:33.5. Leider war der Veranstalter nicht im stande, die Zeiten
auszudrucken...
Fazit
- 5 Gruppen - für meinen Geschmack zuviel Pause.
- Da sieht man mal wieder, wie gut Speer organisiert ist. Motorrad
Action Team hat mich im direkten Vergleich gar nicht überzeugt.
- Wetter gut!
Slovakiaring, 12.-14.6.2015,
Speer PowerCup
Vorbereitungen
Da ich das erste Cupwochenende in Aragon arbeitshalber verpasst habe, war
ich in Pfingsten mit Speer auf der Nürburgring GP Strecke und mit Motorrad
Action Team auf der Sprintstrecke etwas trainieren. Dabei wurde neben den
gewohnten Dunlop KR108 Hinterreifen auch einmal ein Bridgestone V02 (medium)
und zum Schluss noch ein Pirelli SC2 aufgezogen. Mit dem Bridgestone fühlte
sich das ähnlich an wie mit den Dunlops, ausser dass er etwas schneller nach
liess und bei mir (ausser der guten Preis/Leistung) eigentlich keinen
grossen "Whow" effekt hinterliess. Mit dem Pirelli war ich sofort schneller,
er liess aber auch sehr schnell etwas nach und ich hatte einen gröberen
Rutscher ausfahrt Schikane, da stand ich mal ordentlich quer (war aber mein
Fehler). Der Vergleich von Motorrad Action Team zu Speer war schon relativ
krass, beim Action Team brauchte die bessere Hälfte beim zuschauen
jedenfalls SEHR viel mehr Nerven :-) Die vielen R6 Cupfahrer taten ihren
Beitrag dazu.
Anreise
Da die Freundin und ich in Wien ein paar Ferientage verbrachten, war die
Anreise am Donnerstag nur noch Peanuts. Weniger als 2h bis an den
Slovakiaring, trotz Feierabendverkehr in Bratislava :-)
Einquartiert in der strategisch gut gelegenen Sammelbox Nr 5: Nahe beim
Reifendienst, der Tankstelle und nicht zu weit von den WCs. In der Box war
noch ein Bayer und drei weitere Schweizer: Kevin, Role, Tobias. Letztere
zwei übrigens mit der brandneuen R1, was mich natürlich brennend
interessierte. Marc traf später auch ein und richtete sich im Paddock ein.
Wir durften bei ihnen noch etwas essen.
Das Wetter ist übrigens sauheiss und die nächsten Tage würde es noch heisser
werden. Mit der vielen Fahrzeit (nur 3 Gruppen) würde das ganz schön
anstrengend werden!
Übernachtet haben wir im Hotel Ring. Gleich gegenüber der Strecke, man kann
bequem zu fuss hin gehen. Das Zimmer war OK, kein Luxus aber tiptop und auch
das Frühstück war gut.
Freitag 12.6.
Letztes Jahr hätte ich beinahe das Cuperennen im trockenen gewonnen, da
waren natürlich die eigenen Erwartungen schon etwas höher als normal. Aber
es zeigte sich, dass die Winterpause mal wieder viel zu lang war und die
Fahrpraxis eben schon noch fehlte. Die ersten zwei Turns mit dem Bridgestone
Hinterreifen waren für die Katz, ich glaubte zuerst ich hätte das Fahren
verlernt. Das Vehikel war mit dem letztjährigen Setup unfahrbar,
Untersteuern am Kurveneingang und kein Vertrauen am Ausgang. Dann
Bridgestone in die Mülltonne und ein Dunlop KR108 in medium-soft drauf und
es lief sofort viel (2s) besser. Ich experimentierte ein wenig mit der
Balance. Nach der Superpole war ich immer noch gut 1.5s von der
letztjährigen Bestzeit entfernt und grübelte über die Gründe des leichten
Untersteuerns. Es war viel heisser als letztes Jahr und ich hatte dieses
Jahr viel weichere Hinterreifen zur Verfügung. Aber der Vorderreifen blieb
gleich (strong Mischung). Also entschied ich mich, das Heck eine halbe
Umdrehung anzuheben, um die Balance wieder etwas richtung Front zu bewegen.
Samstag 13.6.
Die Balance passte definitiv besser. Auf die zweite Session kam ein neuer
Dunlop Hinterreifen drauf, immer noch Medium-Soft aber diesmal in der
neusten H998 Mischung. Damit lief es sofort sehr gut und ich profitierte von
den noch nicht ganz so heissen Bedingungen: 2:11.305, neue persönliche
Bestzeit und schlussendlich gut für den 3. Startplatz. In der letzten
Session vor dem Mittag ging ich mit der Tankfüllung fürs Rennen raus, um die
Bremspunkte mit mehr Sprit auszuprobieren. Noch kurz einen Start aus der
Boxengasse probiert. Alles soweit im Plan. Jetzt erstmal was kleines Essen
(danke meiner Freundin und Marcs Liebste für den Service!).
Mein Plan fürs Rennen war recht simpel: Den Start gewinnen, die Meute
möglichst lange aufhalten und dann meinen Speed durch ziehen. Ich war
überzeugt, dass ich 2:11er Zeiten durchs ganze Rennen durch ziehen kann.
Um 15:00 ging es also los: Boxengasse war für 2min offen, dann Fahrt auf die
Startaufstellung. Mein Start war nicht schlecht, aber auch nicht perfekt.
Dennoch bog ich als erster in der erste Kurve ein. Leider kam ich schlecht
raus und so quetschten sich über die erste Kuppe gleich zwei vorbei, Bernd
fuhr eine etwas eigenartige Linie auf die zweite Kuppe zu und da schlüpfte
dann noch Marc durch. Item, 4. Platz ist ja auch nicht eine Katastrophe.
Marc und Bernd gerieten dann in der 2. Runde in der ersten Kurve aneinander,
worauf Marc auf der Aussenspur stürzte. Nix wie weiter. Ich war also auf dem
3. Platz und immer noch im Plan, ich war nämlich überzeugt dass Bernd einen
Hänger haben würde und ich ihn einholen könnte. Platz 2 war immer in
Sichtweite. Leider klappte mir dann in der 6. Runde in der engen Links am
Scheitelpunkt das Vorderrad ein. Ich rutschte hinter dem Töff auf dem Füdli
ins Kiesbett, drückte den Killschalter und stapfte wütend hinter die
Leitplanken. Ein sicherer Podestplatz vergeben, MIST!!! Immerhin war ich
100% OK, weder Handschuhe noch Helm hatten einen Kratzer. Warum ich gestürzt
war, war mir in diesem Moment ein Rätsel: ich war konstant mit 2:11.6 bis
2:11.8 unterwegs und in meinem Plan...
Zum Glück hatte der Töff auch nicht viel abbekommen: Linke Fussraste halb
durch geschliffen, Lenker etwas verdreht, Verkleidung verkratzt und eine
halbe Tonne Kies in der Unterverkleidung. Das war bis zum letzten Turn
wieder tiptop repariert. Ich ging sicherheitshalber mit der anderen
Vorderfelge (mit einem neuen Reifen) raus. Leider klemmte die Gabel ziemlich
übel, also musste diese am Abend noch ausgebaut und kontrolliert werden und
dann spannungsfrei wieder eingebaut.
Marc hatte noch etwas mehr zu reparieren, danke dass wir doch zusammen Essen
konnten.
Dann nahm es mich doch noch wunder, warum ich gestürzt war. Ein Blick aufs
(GPS-) Datalogging zeigte erstaunliches: Runde 5 (und alle anderen) ca
61km/h am Scheitel dieser Kurve. Runde 6: 80km/h, als die Linie am Scheitel
plötzlich gerade aus ging... naja also simpel und einfach massiv zu schnell
gewesen.
Sonntag 14.6.
Heute galt es im Cup ein paar Punkte zu holen!!! Die zwei, drei Turns vor
dem Rennen brauchte ich, um nach dem Sturz wieder auf den Speed von gestern
zu kommen. Die Gabel funktionierte wieder und im 2. Turn war ich wieder
ungefähr auf der Pace (2:12 tief). Im 3. fuhr ich wieder mit vollem Tank, um
ein Gefüh dafür zu bekommen.
Die Startprozedur ging wieder gleich, wir rollten also 11:50 auf die
Strecke. Mein Start war diesmal sehr gut, aber auch Andy nebenan startete
gut und bremste mich gleich in der ersten Kurve wieder aus. Er liess mir
aber genügend platz zum einbiegen und ich hätte fast noch kontern können.
Dann wieder die übliche Prozedur, Bernd und Marc gingen vorbei und ich fand
mich auf der 4. Position wieder. Dann staubte es ab und zu in gewissen
Ecken, ich bekam jeweils nicht mit wer es war. Selber fiel ich nach einem
Verbremser bei der 2. Kuppe auf den 6. Platz zurück und versuchte mich
krampfhaft, wieder vor zu kämpfen. Aber bei der 1. Kurve irritierte die
gelb-rote Fahne, in dem Sektor verlor ich meistens fast eine Sekunde und ich
realisierte, dass ich Eric wohl nicht mehr einholen könnte. Punkte... Punkte
einfahren. Gegen Schluss zeigte sich nach der 2. Kuppe plötzlich so ein
neumodisches Bike im Augenwinkel, das Signal dass ich doch wieder angreifen
sollte. Die letzte Runde wurde mit 2:11.4 dann auch die schnellste. 3. Platz
nach hause gefahren, weil vorne Marc und Bernd gestürzt waren. Einerseits
war ich mit dem Podestplatz zufrieden, anderseits hätte ich 2. sein können!
Jetzt aber alles einladen und den Transponder abgeben.
Marc ging es (bis die Schmerzmittel wirkten) nicht so gut. Wir halfen ihm
nach der Siegerehrung noch rasch, die sieben Sachen einzuladen und machten
uns dann auf den Heimweg. Bereits 5 oder 10km richtung Bratislava regnete
es!! Was für ein Wetterglück! Zurück in der Schweiz realisierten wir, dass
die Autobahn St. Gallen - Zürich wegen Überflutung gesperrt ist und nahmen
halt den Umweg über Sargans. Tja, da haben wir Wettermässig wirklich nichts
verpasst.
Fazit
- Zuwenig Fahrpraxis dieses Jahr.
- Einmal als 3. gestürzt und einmal als 3. ins Ziel gekommen.
- Die neue Yamaha R1 macht einen wirklich interessanten Eindruck.
Sachsenring, 20./21.7.2015
Triple M
Ich hatte diesen Termin anfangs Jahr bei Tuka Racing gebucht, weil ich den
Sachsenring 1x fahren wollte. Organisiert ist der Event von Triple M / Tuka
Racing und HPS gemeinsam.
Die überrissenen Lärmnormen war ich mir bewusst, deshalb hatte ich für die
GSX-R 1000 K5 einen Originaltopf (einer K4) besorgt, welcher mit Adapter auf
den Arrow Krümmer passt. Dann noch einen schmutzigen Originalluftfilter
einpacken und fertig :-) Nun hatte ich ja inzwischen auch noch die 100%
originale R1. Damit könnte ich ja dann sicher fahren...
Sonntag 19.7.
An der noch gänzlich originalen R1 RN32 wurden die Spiegel und der
Kennzeichenhalter mit Blinker abgeschraubt, die Lichter abgeklebt und die
nötigen Sicherungen fürs Licht gezogen. War zwar einfach, dauert aber beim
ersten mal alles ein bisschen länger. Deshalb konnte ich erst 15:00
abfahren, die Fahrt dauerte ziemlich genau 7h. Am Schluss fand ich das
Fahrerlager fast nicht, weil die Hirnis auf den P-Schildern den Text
"Fahrerlager" mit nicht reflektierender Farbe aufgepinselt haben, was in der
Nacht einfach wie ein schwarzes Rechteck aussieht :-)
Im Paddock bei den Deutschen Kollegen aus Mains angkommen, wurde sofort
mithilfe von bestimmt 10 Händen ausgeladen. Ich war noch am Ausladen, als
der Organisator fragte wem denn die R1 sei. Er erklärte mir dann, dass die
eigentlich zu laut sei und ich eingangs Start-Ziel im 3. Gang bei Halbgas
fahren müsse. Hmm, Laune minus 1, das kann doch nicht sein bei einem
originalen Töff.
Montag 20.7.
Am Morgen nach der Fahrerbesprechung wurden nochmal die Fahrer von diversen
Modellen wie 2015 R1, 2015 BMW und Panigale / RSV4 zu einer extra
Besprechung zitiert. Für diverse Modelle aber nicht für die R1 gab es so
komische "Schallabweiser", welche das Geräusch vom Messpunkt weg leiten. Mir
wurde dann nochmal eingetrichtert, auf keinen Fall im 2. Gang auf Start-Ziel
einzubiegen und durch zu ziehen.
Es galt erstmal die Strecke (und den neuen Töff) kennen zu lernen und
besonders warm wars auch noch nicht. Also liess ich noch die Pirelli
Supercorsa SP Strassenreifen auf der R1 drauf, das reichte vorerst. Ich war
in der schnellsten Gruppe noch ein bisschen fehl am Platz, aber dass mich
einzelne Instruktoren jeweils beim überholen fast touchierten, fand ich
nicht unbedingt so nett. Die Strecke ist nicht so einfach, sehr eng und
ziemlich berg- und Tal. Die paar blinden Kurven wollten erstmal gelernt
werden, ich war damit eigentlich den ganzen Tag beschäftigt, weil ich ja
auch noch den neuen Töff zu lernen hatte.
Zu der R1: Sie ist super kompakt, super handlich und dennoch sehr stabil in
schnellen Ecken. Am Morgen hatte ich Probleme, dass die Maschine beim
Bremsen manchmal "Gümp" nahm, weil die Gaszüge zu straff eingestellt waren.
So kam es vor, dass beim Gas zu drehen eben die Maschine manchmal plötzlich
nach vorne zuckte, also kurz wieder Schub gab. Das ist in der kurvigen
Strecke natürlich nicht so förderlich fürs Vertrauen. Als ich die Gaszüge
gelockert hatte, gings dann sehr gut. Die Gaszüge gehen gegenüber der GSX-R
sehr leicht. Die Sitzposition ist sehr sportlich, der Sitz extrem hoch und
die Lenker extrem tief. Ich fand es aber weder bei den Beinen noch an den
Armen unbequem, es passt für mich sogar sehr gut. Nur der Sitz scheint für
einen etwas fetteren Arsch konzipiert zu sein... ist aber kein Problem, man
rutscht sehr selten nach hinten. Die Maschine ist super stabil über Kuppen
etc, man merkt von der ganzen Elekronik eigentlich gar nichts ausser dass
eben nichts wackelt. Hinten habe ich ein gutes Gefühl, vorne fühlt sich das
ganze noch schwammig an (liegt ev. auch am völlig unterschiedlichen
Reifen!). Natürlich ist der winklige Sachsenring nicht die beste Strecke, um
die 200PS auszukosten. Aber es fällt schon auf, dass die Beschleunigung gut
ist.
Vor dem Mittag entschied ich mich, den Hinterreifen der R1 gegen einen Slick
zu tauschen, um den Strassenreifen nicht gerade zu zerstören. Also fuhr ich
den nächsten Turn mit der GSX-R, bis der neue Reifen montiert und vorgewärmt
war. Und OHA, jetzt erst fiel mir
der Unterschied auf. Die Sitzposition auf der GSX-R ist im Gegensatz zur R1
wie ein Tourentöff: Viel aufrechter! Natürlich kam mir die GSX-R sofort
wieder heimelig vor und ich fuhr in dem Turn gleich schneller: 1:37 GSX-R
gegen 1:39 R1 später am Nachmittag. Und auch erst jetzt fiel mir auf, wie
verdammt viel besser die R1 geht. Ich rasselte mit der GSX-R auf der Geraden
voll in den Begrenzer. Aha, dreht natürlich keine 14000 U/min :-) Dafür kann
man mit der GSX-R auch mal im falschen Gang die Kurve fahren, die R1
verhungert dann... deshalb kam ich mit der GSX-R wohl besser auf die Gerade
raus: 2. Gang voll Stoff, während die R1 im 3. verhungert (verhungern wegen
dem Lärmkasten). Ja und die Bremse der GSX-R gefällt mir ohne ABS besser,
das ist einfach ein viel direkteres Feeling (auch dank Brembo Pumpe). Was
ich sofort vermisst habe ist die Anti Wheelie Kontrolle: Die GSX-R
schüttelte über die Kuppen jeweils ordentlich den Kopf :-)
Am Nachmittag fuhr ich noch zwei Turns mit der R1 mit dem Slick, wurde aber
dann eindringlich gebeten den letzten Turn mit der GSX-R zu fahren, weil die
R1 einfach zu laut ist. Kann man nichts machen.
Abends haben wir genüsslich den Bier und Grillfleisch Vorrat vernichtet.
Dienstag 21.7.
Den ersten Turn liess ich sausen, weil die Strecke noch feucht war. Dann
wurde es aber warm. Mit der R1 kam ich immer besser zurecht, hatte natürlich
aber immer noch den Pferdefuss vom 3. Gang auf Start-Ziel. Da sie original
so unendlich lang übersetzt ist, verliert man dort wahrscheinlich 1 bis 2
Sekunden, geht leider gar nicht. Die Rundenzeit mit der R1 konnte ich
trotzdem auf 1:36 verbessern.
Nach 2 Turns mit der R1 brach ich die Übung ab. Der (Strassen-) Vorderreifen
war bei den Asphalttemperaturen schlicht überfordert und es wurde
gefährlich, wechseln rentierte nicht mehr weil der Veranstalter schon wieder
bös schaute wegen dem Lärm. Also Umstieg auf die GSX-R K5 mit den Dunlop
Reifen. AAAAH endlich ein Gefühl fürs Vorderrad. Eh voilà, noch 2 Turns war
ich auf 1:34.3, was dann die Bestzeit bleiben sollte.
Fazit
Die R1 ist sicher ein sehr interessanter Töff, ich kann noch nicht 100%
Feedback geben weil für mich der falsche Vorderreifen drauf war. Jedenfalls
passt für mich die Maschine und sie macht höllisch Spass. Natürlich brauche
ich noch viel Übung, um gleich wie mit der GSX-R fahren zu können. Trotzdem
glaube ich, dass ich auf einer schnellen Strecke mit der R1 quasi sofort
schneller wäre als mit der GSX-R, der Unterschied ist schon recht gross.
Motor: Geht wie die Rakete ab 8000 U/min, aber wenn man sich daran gewöhnt
hat dann eigentlich wieder unspektakulär. Brummt und geht verdammt schnell
vorwärts!!
Fahrwerk: Der Stossdämper hat mir gut gepasst. Bei der Gabel weiss ich nicht
recht, ich finde sie ist etwas unterfedert und überdämpft, muss aber noch
einmal mit einem vernünftigen Vorderreifen fahren.
Elektronik: Ich habe quasi nichts davon gemerkt und ausser einer Stufe
weniger TC auch nichts gegenüber der Werkseinstellung A verstellt. Der
Quickshifter funzt auf der Strecke herrlich.
ABS: Habe eigentlich nichts davon gemerkt, ausser dass das Heck sauber unten
bleibt (ganz im Gegensatz zur GSX-R)
Es wollten natürlich viele Leute aus der Box probesitzen. Es fällt auf, dass
eigentlich alle gut drauf sitzen, egal ob klein oder gross. Der Lenker ist
recht nahe, auch für kleine Leute gut zu erreichen. Sämtliche Fahrer von
alten R1 empfanden das als sehr angenehm. Bei den Beinen war auch platz für
die grössten Leute in der Box (1.95), der Kniewinkel ist zwar relativ eng
aber niemals so eng wie auf einer Panigale. Wer kurze Beine hat oder klein
ist, kommt mit den Füssen nicht vernünftig an den Boden, der Sitz ist
wirklich hoch.
Ja und sie ist wirklich kompakt: Im Transporter hatte ich immer ein
wahnsinns 3D Tetris mit zwei GSX-R, mit der R1 gings problemlos! Kein
Witz!!! Sie ist schmaler, kürzer, weniger hoch, einfach kleiner.
Jedenfalls habe ich den Beschluss gefasst, damit im Cup zu fahren, sobald
ich die Rennverkleidung und die Motorschützer habe. Das könnte bereits in
Mugello der Fall sein, es ist alles bestellt.
Der respektive die Veranstalter kann ich weiter empfehlen. Es war alles
tiptop organisiert, die Einschreibung verlief zügig, es gab Transponder,
eine gute Fahrerbesprechung und allgemein wurde gut informiert. Die Gruppen
waren OK, es wurde sauber geordnet auf die Strecke gelassen, wirklich alles
tiptop. Positiv auch das Fahrwerksseminar am Abend, was war informativ und
gut gemacht.
Ah ja, aber mit dem Sachsenring wars das wohl. Es ist eine schöne Strecke
mit guter und sauberer Infrastruktur, aber diese Lärmnormen sind doch ein
Witz. Wenn man mit Original Auspuffanlage nicht mehr fahren darf, dann hört
der Spass auf. Jetzt kommt eh früher oder später eine Komplettanlage auf die
R1 drauf und damit würde man dort wohl schon beim Ausladen verhaftet oder
erschossen >:-/
Mugello, 7.-9.8.2015, Speer
PowerCup
Mein erstes Cup Wochenende mit der neuen R1... wobei nicht ganz, ich habe
vorsichtshalber auch noch die GSX-R im Gepäck dabei gehabt.
Vorbereitungen
Die R1 musste in 1 Tag von einem Strassenbike in ein Rennbike umgebaut
werden: Alles unnötige abnehmen und Rennverkleidungen von Motorrad Stecki
anpassen. Mittags wurde mir klar, dass die Rennverkleidung mit dem
originalen Riesen-Kat zwar passt, aber wohl bald einmal abfackeln würde, Die
Verkleidung lag ringsherum press an! Also Übung abgebrochen und rasch bei
Parts-World in der Nähe ein Akrapovic Kat Ersatzrohr geholt. Damit ist unter
der Verkleidung wieder viel platz... und passt auch mit Originaltopf! Item,
nachts um 01:30 waren wir halbwegs fertig.
Danach gings in die Ferien ins Südtirol, deshalb musste das Material schon
etwas früher fertig sein. Der Vito meisterte zwei Alpenpässe voll beladen
problemlos.
Donnerstag 6.8.
Die Anreise vom Südtirol war nicht mehr so weit, aber nicht weniger heiss,
Backofenfeeling pur. Wir haben uns in der Box Nr 5 bei ein paar edlen
Motorrädern aus der Schweiz einquartiert. Abends noch kurz beim Klaus von
GL-Motorradtechnik die Originalbereifung der R1 gegen Dunlop Slicks tauschen
lassen und die Performance Friction Bremsbeläge abgeholt. Eigentlich wollte
ich auch noch ein 15er Ritzel, doch dieses wurde zu spät geliefert. Danach
Räder, Bremsbeläge, Laptimer und Transponder montiert. Bei Marc gabs noch
das Angebot für Rösti essen, was wir sehr dankend annahmen.
Freitag 7.8.
Es galt sich erstmal an die Strecke und das neue Mopped heran zu tasten.
Strecke passte schon bald wieder, doch der Töff erforderte etwas mehr
Angewöhnungsphase. Mit der offenen Auspuffanlage ist fahren ohne
Ohrenstöpsel wieder tabu, geht gar nicht. Leider ist die Scheibe sehr tief,
man muss sich auf der Geraden richtig auf den Tank pressen, damit es einem
nicht den Kopf abreisst. Top Speed ist gefühlt da, leider geht der Laptimer
nicht vernünftig. Die original Übersetzung ist definitiv zu lang, aber nicht
so schlimm wie befürchtet. Nur in den ersten zwei Kurven passt sie wirklich
nicht so gut, der zweite ist zu kurz und der dritte zu lang.
Ansonsten taste ich mich vorsichtig an die geforderte Zeit für die weisse
Gruppe heran, am Abend bin ich bei einer 2:04 Zeit, was mich angesichts der
letztes Jahr gefahrenen 1:59 etwas enttäuscht. Die GSX-R flüstert mir in der
Box den ganzen Tag "fahr doch mich" ins Ohr, aber ich bleibe hart und fahre
nur mit der R1 :-)
Abends lösen wir unser Geschenk vom Forumsgrillen ein und laden Marc und
Daniela zum Essen im Rustico ein.
Samstag 8.8.
Heute zählt die Quali fürs Cuprennen noch bis 13:00 Uhr. Auf meiner
allerletzten Qualirunde fahre ich 2:01.9, was für Startplatz 18 im
Mittelfeld reicht. Hm, immerhin in der Nähe der Punkte. Vor dem Cuprennen
kommt ein neuer Dunlop Type 2 Slick hinten rein.
Das Cuprennen ist dann leider relativ rasch erzählt: Beim 3. Rennabbruch
Übung endgültig abgebrochen und nicht gewertet. Aber von vorne: Das erste
Rennen startete nicht schlecht, mein fliegender Start war fast zu gut und
ich musste vor der grünen Flagge wieder das Gas zu machen, sonst hätte ich
Piero auf der BMW schon vorher illegal überholt. Dann kam er aber besser ins
Rennen und ich verlor ein paar Meter. Zum Glück, denn dann platzte dem
Motorrad vor ihm ende Start/Ziel der Motor. Sicht null, Gripverhältnisse
tendieren wohl eher gegen schmierig!!! Der Abbruch ist unausweichlich. Nach
ca 10min wird das Rennen verkürzt auf 7 Runden neu gestartet. Leider gibt es
schon kurz nach dem Vorstart ein Durcheinander, ausgelöst durch einen
kleinen Gafferstau: Das Pacebike fuhr zwar zügig aus der Box, dann schaute
sich die Spitze aber langsam fahrend die Ölspur vor T1 an. Die Hinterbänkler
kamen über die Kuppe und OH MIST da steht ja alles. Es gab beinahe einen
Auffahrunfall, es wurden Pilonen überfahren und auf Start-Ziel gespickt, ein
weiterer Abbruch war leider unvermeidlich aber bis und mit den Fahrern des
Mittelfelds erstmal total unverständlich (das passierte alles hinter mir!).
Unglücklicherweise bat Speer gleich alle wieder in den Vorstart. Marc und
Andy Ramp hatten das nicht mitbekommen und waren ins Paddock gefahren, also
musste der Rest des Feldes 5min in der prallen Sonne warten. Mir schwante
schon böses... Item, es ging dann doch noch auf einen 3. Anlauf: Wieder
hinter Piero auf die Aufwärmrunde, scherte dieser in der letzten Kurve nach
rechts aus, hob aber nicht seine Hand. Ich war kurz verwirrt und ging dann
innen durch - natürlich schon mit einem Riesen Abstand nach vorne. Der Ärger
war nur kurz, denn nach T3 kam bereits wieder die rote Flagge. In der
letzten Kurve lagen geschätzt 5 Moppeds, es hatte offenbar hinter mir
gescheppert! Auch wenn nochmal gestartet worden wäre, ich wär nicht mehr
gefahren, mir hat's echt gereicht!!! Ein Riesenfrust.
Für den letzten Turn wollte ich "hurti" das Federbein der R1 ausbauen und
etwas länger machen. Vergiss es, das ist nicht wie beim GSX-R einfach zwei
Schrauben lösen, sondern eine scheiss Riesenaktion. Da haben die
Konstrukteure nichts überlegt, komme wohl nicht um ein Zubehör Federbein mit
gut zugänglicher Höhenverstellung und Zugstufe herum :-(
Abends gingen wir wieder ins Rustico Essen, Riggs kam auch noch mit. War
noch lustig!
Sonntag 9.8.
Ich versuchte in den ersten zwei Sessions an der R1 noch das ABS
abzuschalten, dieses vermasslte mir nämlich immer mehr den Bremspunkt.
Erstens lässt es mit dem Dunlop Slick nicht genügen Schlupf zu, so dass der
ganze Gummi Pickup drauf bleibt. Zweitens macht es sofort ein kleines
bisschen auf, wenn das Heck auch nur einen halben cm ab Boden geht. Ich
würde das lieber selber kontrollieren und dafür den Einlenkpunkt treffen.
Nun hat die R1 aber 3 Sicherungen fürs ABS. Die erste war definitiv die
falsche, es funktionierte nämlich nichts mehr: Kein Tacho, keine TC, kein
Quickshifter, keine Lift Control, gar nichts mehr. OHA jetzt kam das wahre
Gesicht dieses Motor zum Vorschein!! SEHR BEÄNGSTIGEND!!! Das Ding geht so
blitzartig aufs Hinterrad, mich hat eine halbe Runde schon total
verunsichert und wohl 2s zurück geworfen. Übung abgebrochen, da lebe ich
lieber mit dem blöden ABS.
Fürs 2. Cuprennen kam ein Pirelli SC1 Slick aufs Hinterrad, weil keine
Dunlops mehr verfügbar waren. Der fühlte sich auch ganz OK an.
Cuprennen Nr. 2 verlief glücklicherweise normal. Der fliegende Start ist mir
nicht so gelungen und irgendwann überholte mich dann Sylvain. Auf wie
nach!!! Irgendwann konnte ich ihn wieder überholen. Auch Jochen musste kurz
nach einer Gelbphase dran glauben. Ja es gab diverse Stürze, ich erahnte
auch das Bike von Firass in der letzten Kurve. Ich war das ganze Rennen über
in einer Vierergruppe, wo alle gleich schnell waren. Es war super
interessant und aufregend, auch wenn es schlussendlich nur um Platz 10 ging.
Leider ging Sylvain auf der BMW gegen Ende Rennen wieder auf der Bremse
(logisch, wo den sonst) vorbei und ich getraute mich trotz Geschwindigkeits
Überschuss auf der Geraden nicht, zurück zu schlagen. Ich war auf der (ABS-)
Bremse einfach zu schwach, hatte keine Chance. So wurde es dann Platz 11.
Heimreise wegen Stau am Gotthard via Simplon und Lötschberg-Autoverlad.
Fazit
- ich hab noch nie so geschwitzt. Man darf sich ja nicht über das schöne
Wetter beklagen, aber es war wirklich VERDAMMT HEISS.
- Auf der R1 fehlt mir noch das Vertrauen ins Vorderrad und mit dem ABS
stehe ich jetzt definitiv auf Kriegsfuss. Aber immerhin hat alles perfekt
funktioniert!
- Am Kurvenausgang geht wirklich erstaunlich viel dank TC und Slidecontrol.
Sehr, sehr geil!!!
- Top Speed 297km/h ohne Windschatten, bei frühem Bremspunkt und über 35°.
Nicht schlecht würd ich sagen.
- Die Rundenzeit ist etwas unter den Erwartungen geblieben, brauche wohl
noch meine Zeit. War ja auch Originalfahrwerk.
Brno 11.-13.9.2015, Speer PowerCup
Zwischen Mugello und Brünn ging an der R1... ähm... nicht viel. Nur ein
paar Details wie Ersatz des Seitenständerschalters durch einen
entsprechenden Stecker mit Brücke und ein paar Details wie Halterung für
den Sicherungskasten und besser befestigen der Frontscheibe. Ah ja und das
15er Ritzel war nun geliefert worden. Last but not least hatten wir die
richtige Sicherung entfernt, um das ABS zu deaktivieren.
Auch auf Brünn kam die GSX-R 1000 K5 neben der R1 RN32 als Erstatz mit,
das Wetter war nicht wirklich sicher. Mein Vater hat mich
freundlicherweise auf die 1000km Reise begleitet.
Donnerstag 10.9.
Anreise mit Stau überall, wir brauchten geschlagene 12h für die 1000km.
Item, noch rechtzeitig angekommen um in einer Sammelbox einzuquartieren.
Die Box war bis zuletzt fast leer: Guiseppe mit einer Kawa ZX6R, meine
zwei 1000er und RIGGS mit der 600er Honda. Und sonst viel Platz :-)
Dann noch ein lauschiges Plätzchen für Vaters Zelt gesucht und dieses
aufgestellt. Brünn hat zum glück Flächen mit Rasen respektive
Verbundsteinen mit Rasen, also ist sogar Häringe einschlagen kein problem.
Freitag 11.9.
Es war nass, hätten wir nicht abgemacht gehabt um 8h Frühstück zu essen
hätt ich glatt weiter geschlafen. Item, Fahrerbesprechung, kurz bei Klaus
der R1 das Ritzel gewechselt und dann war's immer noch nass. Also bei der
GSX-R Felgen mit Regenreifen montiert. Aber irgendwie zog es mich nicht
auf die Strecke, für den Rest war nämlich schönes Wetter gemeldet. Nun
gut, wir verbrachten den halben Tag mit intensiver Boxenspionage. Eine
neue Fussrasten Anlage mit fixen Rasten, die man auch etwas weiter hinten
montieren kann, sollte nämlich her. Ich hatte mir schon die Gilles
angeschaut (Yamaha Zubehörprogramm), ehrlich gesagt nicht mein Ding. In
der Box nebenan war einer mit einer Bonamici Fussrastenanlage. Nicht
schlecht, aber nicht sehr schlau konzipiert (Auspuffhalterung). Weiter
vorne standen zwei schön gemachte Superstock R1 mit Lightech Fussrasten.
DAS gefiel mir gut und ich durfte sogar probesitzen. Leider auf den ersten
Blick kein Auspuffhalter. Noch weiter vorne die R1 von Angelo mit den PP
Rasten (welche leider nicht weiter hinten als original montiert werden
können). OK, Auswahl gesehen, 100% passt mir noch keine.
Nach dem Mittag hat es abgetrocknet und ich konnte noch 3 Turns bei sehr
kalten Bedingungen fahren (ca 12° Luft und 14° Asphalt!). Ich hatte
grösste Mühe mit der Front, überhaupt kein Gefühl. Robert vom GL hat mir
dann geholfen, die Gabel weicher zu machen, weil sie im Vergleich zum
Federbein viel zu hart war. Dann ging es besser, aber auf der Bremse war
das ziemlich wild, weil die Gabel auf Block ging. Erstaunlicherweise war
der Pirelli SC1 Hinterreifen auch bei den widrigen Bedingungen nicht
kaputt zu kriegen. Abends war ich auf einer tiefen 2:13 Zeit - gar nicht
mal so übel für die wenige Fahrzeit.
Danach kam ein gebrauchter Dunlop Hinterreifen drauf - medium soft würde
seeehr an der grenze sein vom Temperaturfenster her (zu weich) aber item
das war der beste den ich noch fürs morgige Quali hatte.
Verpflegt haben wir uns im Restaurant auf Platz. Preis/Leistung war
wirklich super, wir dachten erst der hat sich verrechnet (günstig!!).
Samstag 12.9.
Programm: Bis 13:00 Quali (3 Turns), dann der PowerCup und dann noch 1
Turn am späteren abend. Es war immer noch bewölkt und kühl.
Mein Quali lief am morgen gut an, als ich mich auf eine tiefe 2:12
verbesserte, also schon unter der Zeit mit der GSX-R vor zwei Jahren. Der
Dunlop Hinterreifen ging wider erwarten echt super!! In der zweiten
Session fuhr ich meine Quali Zeit von 2:10.6. Jetzt also definitiv
schneller als mit der GSX-R, mit der K5 hatte ich glaub mal 2:11.5
gefahren. In der letzten Session steckte ich im Verkehr und konnte mich
nicht mehr verbessern. Eine heisse Situation gabs bei der letzten
Schikane: Als ich innen an zwei vorbei ziehen wollte, scherte der eine
plötzlich selber aus und überholte innen. Das war recht knapp. Das
Motorrad vermittelte mir immer noch nicht das beste Gefühl an der Front.
Die Zeit reichte übrigens für Startpostition 12.
Fürs Cuprennen wurde es sonnig und merklich wärmer, knapp über 30°
Asphalt. Ich montierte dennoch den Dunlop Typ 4 Hinterreifen (war das
einzige was ich bekommen hatte), in der Hoffnung er würde ähnlich gut
gehen wie der Typ2 im Quali. Leider leider wurde nun auch in Brünn
fliegend gestartet. Der Pacebike Fahrer hatte wohl noch etwas dringendes
zu erledigen, so gab es kein Ausruhen in der Warmup Lap. Mein Start war
nicht der allerbeste. Ich klemmte mich an Tim (GSX-R 1000) dran und konnte
nach einem Fehler von Hanspeter profitieren und einen Platz gut machen.
Bis daher war der Hinterreifen gut, dann gab er ab. Und von daher war das
Rennen leider ein einziger Krampf. Ich kämpfte auf der Bremse weil die R1
mit dem Dunlop höllisch quer ging (auch das Heck geht sehr gern gegen
Himmel ohne ABS) und am Kurvenausgang versuchte die TC mit Hilfe der
Slidecontrol verzweifelt das Heck wieder einzufangen. Ich war einfach noch
nicht richtig wohl auf dem Bock, die glitschigen Originalfussrasten taten
das ihre dazu bei. Gegen Schluss überholte mich noch Jochen - keine Chance
auf der Bremse in die 1. Kurve hinein (zuwenig Vertrauen).
Item, es wurde der glückliche 10. Rang, erster Pokal mit der R1!
Rundenzeit 2:10.0. Gino sagte mir bei der Siegerehrung, dass er das ganze
Rennen hinter mir gefahren sei und bei praktisch jedem Bremsmanöver angst
hatte, dass ich es nicht mehr in den Griff kriege. Die R1 ging wirklich
manchmal wild quer und es brauchte einen Gasstoss, das das Hinterrad
wieder Grip bekam. Aber ich mochte es manchmal sogar.
Abends informierte ich mich nochmal wegen den Fussrastenanlagen und
merkte, dass an der Lightech sehr wohl der originale Auspuffhalter
montiert werden kann. Und noch besser, dass Klaus (GL Motorradtechnik) ja
die Lightech Anlage dabei hatte. Also nicht lange um den Brei herum
geredet und die Anlage gekauft.
Montiert wurde aber erst nach dem Grillen, zu dem uns Speer im Restaurant
eingeladen hatte. Das war sehr lecker!
Wie gesagt, nachher wurden noch die Fussrasten montiert. Das
komplizierteste war fast das abhängen des Bremslichtschalters, sonst alles
recht einfach (***eigentlich).
Sonntag 13.9.
Heute gibts nur noch 2x 15min und dann gleich den Powercup. Den 2. Turn
musste ich zwecks Reifenwechsel ausfallen lassen (ja ich hatte immer noch
keine Felgen!). Weil ich mit dem teuren Dunlop nicht zufrieden war, kam
ein Pirelli SC1 drauf.
Das 2. Cuprennen begann für mich schlecht, ich startete nicht gut. Dann
wurde allerdings nach einem wilden Highsider in Runde 1 irgendwo vor mir
abgebrochen.
Also das ganze von vorne. Ich tankte nach, weil nichts von verkürzung die
Rede war. Leider wurde es dann doch noch von 11 auf 8 Runden verkürzt.
Item, 3kg Sprit zuviel wirds jetzt wohl auch nicht ausmachen. Am Vorstart
Motor abgewürgt, danach musste ich echt pressieren um das Feld wieder
aufzuholen. Der 2. fliegende Start war besser, dafür machte Tim vor mir
einen Fehler. Also sofort profitieren und ihn überholen wenn ich schon mal
kann. Er kam sicher 3 Runden nicht mehr vorbei, R1 Power sei dank :-) In
der zwischenzeit hatte ich Hanspeter eingeholt und schlussendlich mit
einem kleinen Blockpass überholt. Dann gings aber rückwärts: Tim, Jochen
und später auch noch Nicola auf der Duc überholten mich. Ich fühlte mich
zwar besser auf dem Mopped, aber die Zeiten waren langsamer. Der Pirelli
bot nicht ganz den Grip auf der Seite wie der Dunlop. Etwas aufgerichtet
gings dann ab wie Nachbars Lumpi. Und die Fussrasten boten definitiv
besseren Halt!
Mit dem Rennen war ich eigentlich gar nicht unzufrieden, aber es wurde
halt nur der 11. Platz ausserhalb der Pokalränge.
Dann alles zusammen räumen und nach hause. Leider wieder mit etwas Stau
waren wir nach rund 11 Stunden zuhause.
Fazit
- Danke an Vater für die Unterstützung vorort
- An der Gabel der R1 muss was gehen, das sollte die Probleme am
Kurveneingang und auf der Bremse dann lindern!
- Auch am Steuergerät müsste noch was gehen, das kann doch nicht sein dass
man nicht mal das Standgas einstellen kann (Motorbremse)
- Ansonsten zufrieden, die Maschine geht gut und die Rundenzeit war
schneller als mit der GSX-R, obwohl die Verhältnisse schwierig waren.
***eigentlich einfache Montage der Fussrastenanlage: ich hatte es fertig
gebracht, dass ins untere Gelenk der Schaltstange Loctite gelangt war,
somit war das Gelenk fast ganz fest. War ne Scheissarbeit das Gelenk
wieder zu putzen, aber jetzt läuft wieder alles schön fein!
Barcelona, 22.-24.10.2015,
Speer PowerCup
Vorgeplänkel
An der R1 wurde bei Stäger die Gabel überarbeitet. Dazu musste erst noch das
Werkzeug zum lösen der Cartridge angefertigt werden, was Resu mit bravour
löste. Die Abstimmung der Druckstufe war eher seltsam, dies wurde geändert.
Mangels passenden Federn haben wir halt die originalen Federn (welche 0.93
sein sollten aber nur 0.90kg/cm sind!!) wieder eingebaut. In der
Zwischenzeit hat mir Resu dann einen Satz 0.94er Federn angepasst und mit
gegeben. Auch geändert wurden die Lenker: Originalstummel weg, die alten LSL
Stummel welche ich schon an der GSX-R hatte dran. Vorteil: Wechselbare
Gabelrohre!
RIGGS und ich hatten im Vorfeld entschieden, zwecks Transportkosten
Optimierung und gegenseitiger Transportversicherung zusammen anzureisen.
Also wurde definiert, dass Riggs mit dem Anhänger bis Bern reist und wir
dann ab Bern mit Vito und Anhänger nach Spanien fahren. Weiter hatte ich die
Idee, ein bisschen früher zu starten. Einerseits um den Staus aus dem Weg zu
gehen, anderseits um ev. noch die letzten 2-3 Turns am Mittwoch mit zu
nehmen, damit ich dann am Donnerstag mit der Setup Arbeit schon etwas weiter
bin.
Mittwoch 21.10.
Anreise ab 04:00. Gääääähn. Wir waren wirklich ziemlich genau 10h später in
Barcelona und konnten bei Speer anmelden; ich auch noch für die Nachmittags
Turns. Box beziehen war noch nicht möglich, also wurde notdürftig im Paddock
aufgebaut. Wir haben uns grad neben Marc aufgebaut, der dann am abend leider
abreisen musste.
Total 3 Turns konnte ich dann noch fahren. Das Gefühl für die Gabel war
definitiv besser, aber auf der Bremse war ich immer noch nicht zufrieden.
Die Gabel taucht sau weit ein, dann kommt urplötzlich das Heck hoch. Die
härteren Federn wirds wohl dann doch noch brauchen...
Schliesslich durften wir unsere Box Nr 42 beziehen, wo schon 2 Sugi drin
standen. Später kamen noch ein paar Romands, welche aber auch ganz gut
Deutsch sprachen: Rafael auch mit einer neuen R1, dazu eine Honda, eine BMW,
eine Ducati 1199 und eine 600er Kawa.
Am Abend wurden bei GL die neuen Felgen zusammen gesetzt. Leider musste auch
noch die Kette gegen eine 520er gewechselt werden, so blieb keine zeit mehr,
um noch die Gabelfedern zu wechseln. Morgen würde ich sicher zeit haben...
Neben uns stand übrigens auch Marc Wildisen in der Box.
Donnerstag 22.10.
Heute stehen wie üblich 6 Turns à 20min auf dem Programm. Auch wenn es am
morgen noch kalt war, ging ich gleich als erster raus. Aber schon in der 2.
Runde stürzte in T5 keine 5m vor meiner Nase besagter Marc Wildisen, ich
hatte einen gröberen Rutscher und hinter mir fiel der nächste auch gleich
runter!! Shit, da war etwas auf der Strecke!! Sofort zurück an die Box und
bei David / Speer gemeldet. Die Strecke wurde dann gereinigt, es hatte
jemand Flüssigkeit verloren. Da hab ich nochmal schwein gehabt.
Nächster Turn, jetzt war es schon sonnig und die Verhältnisse waren gut.
Meine Rundenzeiten waren noch nicht bombastisch, aber im rahmen der weissen
Gruppe. Wieder überholte mich Wildi, diesmal zog er weg ohne Probleme. Kurz
darauf machte es in T5 (Seat) WUMMS und
ich lag nach einer gefühlt mittellangen Waschmaschinen Phase im Kiesbett.
Ich fluchte gottvergessen und brachte mich hinter der Abschrankung in
Sicherheit. Ja, da lag noch einer am Boden, aber ich hätte ihm eh nicht
helfen können. Und ich war STINKSAUER!!!
Für mich war der Fall von anfang an klar: Der Typ auf der BMW hatte
versucht, mich aus T4 (rechts) heraus in der Anfahrt T5 (links) aussen rum
zu überholen. Da man aber auf die Kurven Innenseite schaut, konnte ich dies
nicht sehen (ja er war ja auch noch hinter mir), hab wie normal ausgeholt
und unsere Linien haben sich bei Anfahrt T5 gekreuzt. So wie ich gefallen
bin, muss er mir aussen direkt in den Lenker gefahren sein, ich hatte null
Chance und lag innerhalb von 0.1s am Boden, die R1 lag auf der rechten
Seite.
Leider hatte der andere Fahrer etwas weniger glück und lag bewusstlos am
Boden. Er musste von der Ambulanz geholt werden. David fragte nach, ob es
mir gut ging. Ja mir gings bis ein bisschen "Äckegschtabi" gut. Dann Mopped
aufladen und mit dem Rechtslenker Pickup (ich war etwas verwirrt als mir der
Fahrer sagte, ich soll links einsteigen) zurück an die Box.
Wie gesagt, ich war wirklich SAUER. Denn der Zwischenfall war völlig
unnötig, wir waren in der 2. Session und es gab noch genügend Zeit, um eine
gute Rundenzeit zu fahren. Da muss man nicht aussen überholen. Aber der
andere Fahrer war genug bestraft und lag jetzt im Spital, das tat mir ja
auch leid. Überschlagsmässige Bilanz: Minus 1 Helm, dem Kombi hat es wohl
auch den Rest gegeben und die R1 ist auf der rechten Seite ziemlich
beschädigt (Lenker, Killschalter, Tank, Motordeckel, Fussraste, Auspuff,
Verkleidung sowieso).
Also kurz sammeln, dann Mopped hinter der Box zerlegt und etwas genauer
angeschaut. Beim Tank hatte ich glück, der Alutank war trotz Tankhaube mit
Kevlar Eckenschutz beinahe aber nicht ganz durch geschliffen. Beim
Motordeckel hatte es, ebenfalls trock Schutzdeckel, die unterste Schraube
abgeknickt und einen Teil des Deckels heraus gebrochen. Könnte man unter
Umständen dicht kriegen. Später kam dann ein anderer Yamaha Fahrer mit einem
Deckel vorbei, vielen Dank für das, auch wenn ich ihn schlussendlich nicht
brauchte!! Die Fussrasten Anlage war ansich ganz, aber es hatte den
Auspuffhalter abgeschlagen und auch die Halterung der Bremspumpe war
beschädigt. Sollte man aber hin kriegen. Der Auspuff war beschädigt, der
Krümmer oder das Zwischenrohr verbogen. Würde man schon irgendwie hin
kriegen. Das Stummelrohr konnte ich wechseln, soweit so gut. Der Motordeckel
wurde abgenommen und abgedichtet, es war fragil aber sollte tatsächlich
dicht halten.
Ein weiteres problem war die defekte Killschalter Einheit. Die hatte ich
noch nicht in den Ersatzeilen. Also bei GL-Motorradtechnik eine universelle
Killschalter Einheit gekauft und mit Hilfe von Elektrik Schema und Lötkolben
notdürftig eingeschlauft. Nach einem Blick in die Airbox (war kein Kies drin
;)) liess sich die Maschine tatsächlich wieder starten. Blöd war, dass der
Ersatz Bremshebel nicht passte (die Hebel von der Sugi sehen gleich aus,
sind aber nicht gleich!!). Also halt wieder bei GL einen Hebel geholt und
auch den Rest der Bremsanlage kurz begutachten lassen. Am Ausgleichsbehälter
sabberte es ein bisschen, sonst alles i.O.
Etwa 40min vor dem letzten Turn machte ich die Reifenwärmer drauf und
reparierte noch alles andere soweit, dass die Maschine fahrtüchtig war. So
konnte ich im letzten Turn noch eine Probefahrt machen. Also Ersatzkombi und
2. Helm angezogen und raus. Nach 1 Runde gleich wieder rein: Alles dicht,
soweit so gut. Nach weiteren 2 Runden fiel der Auspufftopf vom Krümmer
(konnte nicht ganz abfallen, aber die Steckverbindung war gelöst), also
wieder rein. Da muss noch besser repariert werden. Aber es fährt immerhin!
Abends durfte ich bei unseren Romands aus der Box mit grillieren, Dankeschön
dafür!! Ich brauchte nämlich drinigend etwas zu essen und reparierte die
paar Sachen später noch. Nach einer Dusche unter dem "Wasserfall" fiel ich
todmüde in den Schlafsack. Ausser einem abgezeichneten Protektor an der
Schulter sah man im Spiegel übrigens nicht viel...
Freitag 23.10.
Für mich fing das ganze jetzt von vorne an, halt mit weniger Quali zeit. Die
R1 lief tatsächlich wieder OK und ich tastete mich wohl sichtbar vorsichtig
an die Zeiten heran. Wildi hatte mitleid und zog mich 2-3 Runden schön über
den Circuit Catalunya. So verhalf er mir zur Quali Zeit 1:53.169. Nicht
grossartig, aber gut für den 10. Platz, den Umständen entsprechend war ich
zufrieden. Die Zeit war übrigens auf einem verschlissenen Dunlop Typ2
Hinterreifen gefahren. Hielt bis zum ende Super!! Leider kam ich auf der
Geraden damit in den Begrenzer.
Leider hatte RIGGS just vor dem Mittag auch noch seinen Abflug: Gleich in T1
das Hinterrad verloren, es stank verdächtig nach nicht warmen Reifen!!
Wahrscheinlich ging der hintere Reifenwärmer nicht und es blieb unbemerkt.
Ihm gings gut, die Honda hatte allerdings auch Reparaturbedarf.
Am Nachmittag stand schon der erste PowerCup Lauf auf dem Programm. Vor mir
stand Tim auf einer Suzuki, hinter mir Piero auf einer BMW. Ich liess hinten
einen Pirelli SC1 aufziehen. Damit sollte auch die Übersetzung wieder
passen, weil der Pirelli noch mehr Umfang hat als der Dunlop (und GL hatte
keine passenden Dunlops). Das Rennen wird fliegend gestartet. Der Fahrer mit
dem Pacebike machte das gut, fand eine gute Mischung zwischen zügig und
langsam genug. Mein Start war nicht schlecht, aber ich kam nicht sofort an
Tim vorbei. Dazu war Tim in den letzten 2 Kurven einfach zu stark und ich zu
schwach auf der Bremse. Aber etwa in Runde 5 reichte es dann dank Yamaha
Power auf der Geraden locker vorbei. Allerdings liess der Pirelli
Hinterreifen dann auch schlagartig nach und nahm mir trotz gut regelnder
Elektronik ein bisschen das Vertrauen. Ich musste kurz darauf Piero ziehen
lassen, später kam auch Tim wieder vorbei. Wegen einem Ausfall wurde ich
schlussendlich noch 10. Der Hinterreifen sah super aus, aber Grip war da
nicht mehr viel.
In der Analyse kam ich drauf, dass der Pirelli wohl zuviel Luft drin hatte
und dass man sich mit den Pirelli auf dieser reifenmordenden Strecke das
Rennen tatsächlich ein bisschen einteilen muss. Das kenne ich vom Dunlop her
nicht, damit gebe ich immer alles. Tim hatte im letzten Turn am Abend leider
noch einen Motorschaden und muss morgen mit seinem alten Motorrad fahren.
Am Abend haben wir in der Box mit sprichwörtlich vereinter Kraft die
Gabelfedern gewechselt. Es war ein ziemlicher Murks, bei Resu geht das viel
einfacher!! Ich mass den negativ Federweg mit offener Federvorspannung und
liess es dann mal so - ich hätte ja morgen noch einen Turn zeit um es genau
abzustimmen.
Dann wieder zusammen mit den Romands diniert - ihr seid wirklich eine
lustige Truppe! Heute hätte ich nach dem Duschen besser nicht in den spiegel
geschaut, der rechte Arm und Schulter sind in allen Farben ausser Hautfarbe.
Samstag 24.10.
Den ersten Turn liess ich zwecks mehr schlaf aus. Es würde eh nichts
bringen, bei kaum 10 Grad auf die Strecke zu gehen. Um 10h wollte ich dann
raus, allerdings war die vorhergehende Gruppe mit roter Flagge abgebrochen
worden. Leider wurde unser Turn cancelled. Ich fragte Speer, ob ich bei der
roten Gruppe eine Runde fahren dürfe, was bejaht wurde, allerdings erst wenn
alle von der roten Gruppe draussen sind. Soweit kam es dann nicht, auch
diese Gruppe wurde wieder abgebrochen und erstmal fuhr gar niemand mehr,
weil alle Ambulanzen belegt waren. Mist!! Also muss ich das Rennen ohne eine
Runde mit dem neuen Setup gefahren zu sein in Angriff nehmen.
Um 11:20 ging es dann pünktlich los zum 2. Lauf des Powercup. In der Outlap
versuchte ich ein Gefühl für die Gabel zu bekommen. Fühlte sich nicht
schlecht an, aber ein bisschen mehr Dämpfung wär dann doch kein Seich
gewesen. Ich hatte dann mit Tim auf der guten alten Suzuki GSX-R 1000 K5
keine gnade und überholte ihn gleich nach Start/Ziel, also gleich nach der
grünen Flagge. Der Start war schonmal geglückt und bei Anfahrt Repsol sah
ich meine Chance, noch mehr Plätze gut zu machen. Leider kam die Maschine
beim Bremsen ein bischen arg quer und es war ein bisschen ein Seiltanz, das
Heck wieder einzufangen. Aber an Mauro auf der Ducati kam ich vorbei! Dann
habe ich innerhalb kurzer Zeit auch noch Timmy Revaka eingeholt. Dessen
Maschine war auf der Geraden auch ganz schön schnell, da kam ich nicht auf
Anhieb vorbei. Aber irgendwo im Geschlängel hatte ich ihn dann und er konnte
nicht kontern. Danach fuhr ich mein Rennen, gewöhnte mich schritt für
schritt an die neue Gabel. Mir war nicht ganz klar ob mir noch jemand am
Heck hängt oder nicht; die R1 ist so laut, da hört man nichts. Schliesslich
fuhr ich den 6. Platz nach hause. Bestes Cupresultat auf der R1!
Nach dem Rennen konnte ich noch kurz mit dem Fahrer sprechen, der am Sturz
am Donnerstag beteiligt war. Er sah das ganze natürlich ein bisschen anders,
aber ich glaube wenn er mit ein bisschen Distanz A und B zusammen zählt,
wird er aufs gleiche kommen. Er war aussen, kam nicht vorbei und ich konnte
ihn dort nicht erwarten, die Aktion konnte unmöglich gut gehen. Ich
meinerseits war froh, dass er nicht mehr im Spital lag.
Ich möchte noch ergänzen, dass sich der andere Fahrer für den Zwischenfall
inzwischen entschuldigt hat!
Fazit
- Sturz schlecht :-(
- Veranstaltung gut :-)
- 10. Platz in der Jahreswertung mit drei Nullern
- Danke an RIGGS
Übersicht Rennstrecke